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Insatiable Kritik: Lohnt sich ein Blick in die neue Netflix Serie?

Insatiable Kritik

Body-Shaming, LGBTQ, Teenie Sorgen und Familienprobleme, in Insatiable wird jede Debatte unserer Zeit erwähnt. Ob das nun gut oder schlecht ist, erfahrt ihr hier.

Insatiable Handlung:

Die junge Patty ist geprägt in ihren Augen von einem großen Makel bzw. Problem. Sie ist zu dick. Eines Tages wird sie aufgrund eines kleinen Unfalls innerhalb kürzester Zeit dünn. Um es den Menschen heimzuzahlen, die sie jahrelang aufgrund ihres Aussehens gemobbt haben, entscheidet sie sich dafür bei Misswahlen mitzumachen. Dabei soll ihr kein geringerer helfen als ihr Anwalt und Misswahlen-Coach Bob. Dieser hat aber auch seine ganz eigenen Sorgen.

Die 12 Episoden der ersten Staffel zeigen allerhand Probleme und Geschehnisse auf dem Weg Pattys in ein endlich glückliches Leben. So steht nicht nur sie im Mittelpunkt des Geschehens sondern auch ihr Coach, ihre Mutter und viele Klassenkameraden. Dabei reißen die einzelnen Episoden nicht nur fiktive Geschichten an, sondern verpacken zeitgeistliche Debatten und Probleme der Gesellschaft in die oft schrägen Geschehnisse. Zu viel ins Detail wollen wir an diesem Punkt nicht gehen, falls sich jemand entschließen sollte der Serie eine Chance zu geben.

Insatiable Kritik:

Die Fülle an Serien, die wir in heutiger Zeit von verschiedenen Networks und Streaminganbietern präsentiert bekommen, sind kaum zu überschauen. Zwar kann man sich nicht alles anschauen, doch wenn Netflix eine neue Originals Serie veröffentlicht, lohnt sich erfahrungsgemäß ein Einblick. Bei ‚Insatiable‘ müssen wir allerdings sagen, dass uns im Nachhinein tausend andere Dinge einfallen würden um die Zeit totzuschlagen. Zwar verstehen wir, dass die Macher der Serie ihrer eher öde wirkenden Story den gewissen Pfiff und eine Existenzberechtigung verleihen wollten, indem sie wichtige aktuelle Debatten einfließen gelassen haben. Aber die Art und Weise, wie dies geschieht war in unseren Augen an vielen Stellen daneben.

Das wohl prominenteste Thema von ‚Insatiable‘ war Body-Shaming. Viele Menschen leiden unter Mobbing aufgrund ihres Aussehens, für Teenager ist sowas in ihrer Findungsphase vielleicht sogar weitaus schwieriger zu verkraften. Ihr Leben ist nicht selten davon geprägt durch Anerkennung und Popularität ihr Selbstwertgefühl aufzubauen. Und genau hier starten wir mit der Kritik.

Es lässt sich nicht verleugnen, dass Mobbing ein großes und wichtiges Thema ist, was nicht zu oft behandelt werden kann. Jedoch zeigte sich die Serie und ihre Herangehensweise als inakzeptabel. Man presst die Thematik in eine äußerst langweilige und an den Haaren herbeigezogene Geschichte, die vor allem eins ziemlich gut hinbekommt: vom wichtigen Thema ablenken und die Debatte unbehandelt lassen. Dieser Punkt zieht sich durch die komplette Staffel. Patty und ihre Story stolpert von einem Gesellschaftsthema in das nächste und beschreibt dabei nicht nur Mobbing. Es beschreibt Homophobie, Identitätskrisen, Familienprobleme, kranke Beziehungen zu Schusswaffen und vor allem Oberflächlichkeit.

Aber hier hört die Serie dann leider auf. Die Themen werden angerissen, auf ein Maximum an Klischees und Schubladen beschrieben und wieder fallen gelassen. Nicht selten muss man sich wundern, ob diese Serie von Menschen gemacht wurde, die nur in Schubladen denken, oder ob solche Menschen aufs Korn genommen werden sollten. Sollte diese Serie keine Gesellschaftssatire darstellen, dann finden wir eine Ausstrahlung nur noch verwerflicher.

Wir halten es für außerordentlich wichtig, dass Filme und Serien wichtigen Themen und Kritiken ansprechen, die sich auf unsere heutige Gesellschaft beziehen. Aber hier versagt ‚Insatible‘ komplett. Wenn wir schon eine Serie präsentiert bekommen, die sich mit allen Themen (wirklich ALLEN) befasst, die nicht nur Teenies beschäftigen, dann erwarten wir zumindest einen Mehrwert. Wir erwarten keine Antworten auf Fragen, die das Leben ausmachen. Aber wir erwarten zumindest mal mehr als eine Beschreibung von Klischees. Und genau hier steckt ‚Insatiable‘ fest. Mehr als Schubladen-Denken und das schlechte Gefühl nicht perfekt zu sein oder ’normal‘, übermittelt die Netflix Serie leider nicht.

Schade eigentlich, denn aus dem Konzept hätte man mit etwas Kreativität, Weiterdenken, Mut und Können definitv was besseres kreieren können. Ein weiterer Kritikpunkt ist neben der absolut falschen Perspektive, aus welcher man solche Themen beleuchtet, die Schauspieler. Die Teenager sind durch die Bank weg top gestyled, makellos und fast schon unerträglich perfekt. Möchte die Serie also Real-Satire sein, dann hat sie auch hier auf gewisse Art und Weise versagt. ‚Insatiable‘ ist dermaßen fernab von der Realität, dass man sich schon fragen muss, in welchem Kopf sich so eine öde und grausame Welt abspielt.

Fazit der Insatiable Kritik:

Drama, Komödie, Satire oder was auch immer diese Serie sein soll. So ganz wissen das wohl nicht mal die Macher. Sie ist chaotisch, unwirklich, öde und behandelt die richtigen Debatten aus falschen Betrachtungswinkeln. Die Schauspieler sind in unseren Augen nicht überzeugend. Und eine lieblose Serie ohne Mehrwert hat in unseren Augen auch keine gute Kritik verdient. In diesem Sinne kommt ‚Insatiable‘ gerade so auf 1,5 von 5 Sternen. Und das auch nur, weil sie einen daran erinnert, dass Klischees, Body-Shaming und Homophobie mehr Diskussion bedarf. So wie diese Serie die Oberflächlichkeit beschreibt, so schafft sie es leider nicht mehr als nur das zu sein; oberflächlich.

Bild: ©Netflix


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