Shadow of the Tomb Raider Kritik
Genre: Abenteuer, 3rd Person
Erscheinungsjahr: 2018
Entwicklerstudio: Crystal Dynamics, Eidos Montréal
Publisher: Square Enix
Plattformen: PC, PlayStation 4, Xbox One
Mit Shadow of the Tomb Raider kam am 14. September der mittlerweile 3. Teil der modernen Neuauflage von Lara Crofts Abenteuern auf die heimischen PCs und Konsolen. Wie angekündigt endet hier die Reise für unsere jüngere und noch unerfahrene Schatzjägerin. Wir erzählen euch, was die Entwickler richtig gemacht haben und wie es weitergehen könnte.
Shadow of the Tomb Raider Gameplay
Shadow of the Tomb Raider markiert den 3. Teil der neuen Lara Croft Reihe. Bereits beim ersten Teil („Tomb Raider“) waren wir äußerst gespannt auf ein Schatzjägerin, deren Abenteuer erst beginnt. Mit dem neuesten Teil hatten die Entwickler nicht nur das Spiel sondern auch die Protagonistin weiter gedacht. Wir treffen eine noch nicht ganz ausgereifte Lara im Dschungel auf ihrer Jagd nach einem Inka Schatz in Südamerika. Dort muss sie nicht nur natürlichen Gefahren trotzen, sondern wie gewohnt auch der Organisation Trinity und deren bösen Machenschaften. Trotz vieler Parallelen, die aus einer Mischung zwischen natürlichen Gefahren und menschlicher Gegenwehr besteht, bekommen wir in Shadow of the Tomb Raider ein neuartiges Setting präsentiert.
Wir haben dabei nicht nur die gewohnte Lara, sondern auch Jonas an unserer Seite, den wir aus den vorherigen Teilen kennen. Auch neue Gefährten, Akteure und Kreaturen bekommen wir zu Gesicht. Dabei setzen die Entwickler auf die gewohnte Ausgewogenheit von Gefahren, Abenteuer und Schatzjagd. Auch mystische und fast schon gruselige Faktoren wurden beachtet und es wurden neue Opponenten geschaffen, die manche Mission und manchen Grabraub etwas schwieriger gestalten als erwartet.
Das Gameplay wurde hier kaum einer Neuerung oder Updates unterzogen. Sowohl Schießeinlagen, Klettersequenzen oder ähnliches sind annähernd gleich geblieben. Lediglich das Fähigkeiten Menü wurde etwas ausgebaut, entpuppt sich jedoch bei näherem Betrachten nur als ein abgeändertes Design anstatt als eine großen Innovation. Einige nette Updates widerfuhr jedoch dem Outfit Menü. Anstatt einfach nur zwischen verschiedenen Stilen zu wählen, gibt es nun ein paar Kleidungsstücke die einen Nutzen haben. Steht man eher auf Stealth Aktionen, sollte man sich die besonders leisen Stiefel zu Gemüte führen. Auch Krypten stellen nunmehr nicht einfach nur Bergungsgut, Trophäen oder ähnliches zur Verfügung. In diesen findet man nun auch neue Rezepte oder Anleitungen, mit denen man sich ein neues Outfit herstellen kann oder Toxine und ähnliches.
Als weiteres Update findet nun auch eine größere Interaktion mit NPCs den Einzug in Shadow of the Tomb Raider. So kann man erstmals auch Nebenquests von Akteuren oder Einheimischen annehmen, man kann Handel betreiben oder einfach nur mit Smalltalk die Zeit vergeuden. Viele Gameplay Elemente aus anderen ähnlichen Titeln wurden hier mit eingearbeitet, was einen kleinen aber feinen Mehrwert bietet.
Shadow of the Tomb Raider Kritik
Nach spaßigen Tagen mit Shadow of the Tomb Raider wird es nun allerhöchste Zeit um Bilanz zu ziehen. Diese kann und muss in meinen Augen auch in Bezug auf die vorherigen Teile gezogen werden. Mit Lara Crofts neuestem Abenteuer im Dschungel Südamerikas findet die moderne Sequel Trilogie nun sein Ende. Dabei kreierten die Entwickler ein solides, ausgereiftes Spiel und brachten es an den Mann oder die Frau. Dieses schafft es nicht nur die vorherigen 2 Teile weiter zu entwickeln, sondern auch das Franchise an die ursprünglichen Teile anzubinden und ein rundes Erlebnis zu schaffen, dass sowohl zu den ganz alten Teilen als auch zur modernen Interpretation passt.
Hierbei passt vor allem das Setting der Mayas und Inkas ganz gut in die Entwicklung von Lara Croft, aber auch in die Entwicklung von Tomb Raider an sich. Die ultimativen Schatzjäger finden doch immer mindestens einmal ihren Weg in die Tiefen Südamerikas, von daher erscheint es passend auch unsere Protagonisten bei ihrem Ende der Reise dort hin zu schicken. Die allgemeine Story wurde an manchen Stellen mit ausreichend Detail und Liebe ausgeschmückt, um dem Spieler eben nicht wieder die gleiche Story zu präsentieren. Zwar dreht sich immer noch viel um die Aufdeckung von Geheimnissen und die fortlaufende Durchkreuzung unserer Pläne durch Trinity, jedoch war die Handlung spannend und überzeugend dargestellt. Erstmals fokussierte man sich auch auf andere Charaktere und Akteure, wodurch Tomb Raider alles andere als Schaden erlitt.
Zwar wurde das Gameplay und die Steuerung kaum verändert, jedoch auch kaum verbessert. Ich war zwar nicht enttäuscht über die allgemeine Grundsteuerung von Lara in den modernen Teilen, jedoch hätte ich mir vor allem für die Shooter Sequenzen eine präzisere und knackigere Steuerung gewünscht. Das gewohnt schwammige Zielen ist hier vor allem auf der Konsole manchmal ein echter Graus, und hätte von einigen Updates und der jahrelangen Erfahrung doch profitieren können. Auch manche Kletter Einlagen hätten durch eine feinfühligere Steuerung einen echten Mehrwert bedeutet. Hier hatten die Entwickler allerdings an der Innovation gespart und sich eher auf alt Bewährtes verlassen.
War ich noch von Teil 1 und 2 der neuen Trilogie zeitweise von den vielen „One Man Army“ Missionen abgenervt, hatten die Entwickler bei Shadow of the Tomb Raider wieder sehr gute Arbeit abgeliefert. Die besagten Szenen wurden zurück geschraubt und stattdessen setzte man mehr auf das, was Gamer und Lara Liebhaber sich wünschten. Mehr Stealth, mehr Schatzjagd, mehr Tomb Raider eben. Vor allem die Möglichkeit Shooter Sequenzen auch komplett in Stealth Mode zu meistern ohne Hunderte von Kugeln abfeuern zu müssen, war ein nettes Update, das einen guten Bogen zu der alten Lara gespannt hat. Auch die vermehrten Einlagen von Fallen, viel mehr Schätze jagen und ein größerer Nutzen von Ressourcen und Crafting Möglichkeiten empfand ich nicht als überladend sondern eher als Weiterentwicklung zu dem was Tomb Raider von Anfang an sein soll.
Zu der Graphik lässt sich nur wenig meckern. Lara sah wie immer top aus, und verfügte sogar über ihr ursprüngliches Aussehen wenn dem Spieler das lieber war. Das war ein sehr witziges Feature, dass dem Gamer auf eine nette Art zeigte, dass man die Ursprünge von Tomb Raider mehr in den Vordergrund stellen will. Zwar hat man bekanntlich auch im Jahre 2018 immer noch Probleme mit der graphischen Darstellung von Haaren, jedoch ist das natürlich Nörgeln auf höchstem Niveau. So konnte man in Shadow of the Tomb Raider eine beeindruckende Graphik finden, die sich nicht nur in Laras Äußerem, sondern auch in ihrer natürlichen Umgebung widerspiegelte.
Fazit Shadow of the Tomb Raider Kritik:
Alles in allem war Shadow of the Tomb Raider ein gelungenes und solides Spiel. Trotz kleiner Mängel in Bezug auf eine eher schwammige Steuerung war ich von dem Gameplay und der Handlung sehr angetan. Die Liebe zum Detail und der Versuch einen runden Abschluss für Laras neueste Trilogie zu finden, der wiederum die alten Teile und somit ihre „Herkunft“ widerspiegelt war grandios inszeniert. Die Updates und Neuerungen die in das Spiel eingeflossen sind, wirkten weder gekünstelt noch empfand ich das Gefühl als würde man Tomb Raider neu erfinden wollen. Man ließ sich hierbei von einigen Wünschen und Kritiken der Community leiten und konnte somit ein Spiel konzipieren, dass weitaus mehr Spaß verspricht als die gewohnten 10-15 Stunden. Ich vergebe daher 4 von 5 Sterne.
Bild: ©Square Enix