Halloween Kritik
Seit dem 25. Oktober gibt sich Michael Myers wieder die Ehre auf der großen Leinwand und trifft mal wieder auf Laurie Strode, die bereits vor 40 Jahren nicht kleinzukriegen war. Kommt es nun zu einem endgültigen Showdown oder wird das Franchise einfach nur lauwarm aufgewärmt? In unserer Kritik erzählen wir euch zwar keine Spoiler, aber dafür erfahrt ihr hier, ob es sich lohnt den mittlerweile 11. Halloween Film anzuschauen.
Halloween Handlung:
Zu Beginn wurde von den Machern angemerkt, dass man aufgrund der unterschiedlichen Storylines und Plots alle Halloween Filme bis auf Teil 1 des Klassikers aus dem Jahre 1978 unbeachtet lassen soll. Wichtig ist dies vor allem dafür, um vermeintliche Filmfehler nicht zu begehen, da Michael Myers bekanntlich in mehreren Filmen sein Ende fand.
Jedoch treffen wir gleich zu Beginn auf den Insassen einer psychiatrischen Anstalt, der vor 40 Jahren Reihe Teenager in der Halloween Nacht um die Ecke bracht. 2 Reporter möchten ihn endlich zum Reden bringen und zeigen ihm hierfür sogar seine alte Michael Myers Maske. Erfolglos ziehen sie von dannen und interviewen nachfolgend auch Laurie Strode, die Frau, die vor 40 Jahren dem Mörder entkam und seitdem sich und ihre Familie darauf vorbereitet ihn wiederzusehen und ein für alle Mal zur Strecke zu bringen.
Wie der Zufall es so will, bricht Michael Myers im Zuge seiner Verlegung in ein anderes Gefängnis aus und macht sich auf in die Halloween Nacht. Nachdem er seine Maske zurück erobert und ein paar Menschen ihren frühzeitigen Tod finden, folgt der große Showdown zwischen Michael Myers und Laurie Strode.
Halloween Kritik:
Allgemein bekommen wir auch im Jahre 2018 wieder einen klassischen Halloween präsentiert. Zwar wird dieser mit neuen Effekten, Techniken und einer neuen Storyline gespickt, dennoch findet man auf packende Art und Weise den alten Charme des ersten Teils wieder. Das liegt teils an den unzähligen Anspielungen an den Film von 1978, teils aber auch an dem Design, den viele Horrorfilme in den vergangenen Jahrzehnten mal mehr und mal weniger erfolgreich kopiert haben. So finden heutzutage kaum noch klassische Slasher bzw. Horrorthriller mit dem Michael Myers oder Freitag, dem 13. Prinzip Einzug in die Kinos. Und wenn dennoch ein derartiger Film konzipiert wird, so ist dieser bei weitem nicht mehr so angesagt wie noch vor 20 Jahren.
Dementsprechend waren die Erwartungen eher gering. Denn sind wir mal ehrlich, wer jahrzehntelang Horrorfilme schaut, der ist nur noch schwer zu beeindrucken oder zu fesseln. Auch bei dem jetzigen Halloween hatten wir an vielen Stellen selbstverständlich das Gefühl man hätte das alles schon einmal erlebt, alles schon einmal durchgestanden. Doch muss ich mir hier eingestehen, dass mit diesen Erwartungen und Gedanken sehr erfolgreich gespielt wurde und diese in den Film integriert wurden. So erwartet man selbstverständlich einen Michael Myers in der nächsten dunklen Ecke herausspringen, man erwartet fliehende Opfer und dumme Entscheidungen. Diese waren auch wirklich vorhanden, jedoch wurde in jeder einzelnen nostalgisch anmutenden Szene ein Fünkchen Mehrwert generiert, den der Film in meinen Augen sehr lohnenswert macht.
Ein großes Lob geht hierbei vor allem an die Macher, die es in meinen Augen erfolgreich gemeistert haben, ein spezielles Horrorgenre aus vergangenen Tagen wirkungsvoll in das Jahr 2018 zu transportieren. So muss man sich zwar eingestehen, dass der Film etwas Anlauf braucht, jedoch wird die Anspannung bis zum Schluss auf ein gelungenes hohes Niveau getrieben. Zwar wurden auch die von manchen Seiten verschmähten „Jump-Scares“ eingebaut, jedoch waren sie stilistisch gut umgesetzt. Dabei waren sie nicht übertrieben, vorausschauend oder lediglich existent um künstlich Spannung zu erzeugen. In den, für 2018 Verhältnisse, wenigen Szenen in denen sie eingesetzt wurden, halfen sie dabei die Spannung etwas zu lösen und dem Zuschauer danach eine kleine Pause zu gönnen.
Besonders hervorzuheben sind die kleinen Details, die die Macher liebevoll in Halloween eingebaut haben. Hierbei wirken Anspielungen und Easter Eggs weder aufdringlich, noch lieblos dahin geklatscht um vom Kultfaktor zu profitieren. Ganz im Gegenteil waren sie in den meisten Fällen eher subtil und für mich nur dadurch erkennbar, weil ich mir den ersten Halloween Teil von 1978 vorher nochmal zu Gemüte führte. Umso eindrucksvoller und grandios umgesetzt fand ich vor allem den Showdown zwischen Michael Myers und Laurie Strode. Beginnt dieser noch mit der klassischen Inszenierung des Jägers mit der Maske und dem rennenden Opfer, wird im Laufe des Films erfolgreich mit dieser Rollenverteilung gespielt und sie oft verdreht.
Hier wären wir dann auch schon bei Jamie Lee Curtis und den übrigen Schauspielern des Films angelangt. Jamie Lee Curtis konnte schon 1978 für damalige Verhältnisse in ihrer Rolle als Laurie Strode viele Fans begeistern und überzeugen. Was sie nun, genau 40 Jahre später ablieferte, sollte man in meinen Augen mit Lob würdigen. Dabei ist sie nicht nur als Schauspielerin gewachsen und authentischer geworden. Auch ihre Rolle als Laurie Strode profitierte von dem Talent namens Jamie Lee Curtis. Dabei hat sie durchaus noch ihre unverkennbaren Merkmale des damaligen Charakters, aber auch ihre Reife und ihre Vorbereitungen auf den Showdown haben ihre Spuren hinterlassen. So zeigte die Charakterzeichnung nicht nur eine Weiterentwicklung über die einzelnen Filme der Halloween Reihe hinweg, sondern auch während dem jetzigen Film selbst schafft sie es ihrem Charakter noch mehr Tiefe und noch ein Fünkchen mehr Reife zu verleihen.
Auch die anderen Protagonisten, allen voran Lauries Tochter und Enkelin konnten in Halloween durchweg überzeugen. Dabei spielte man auch hier mit der klassischen Rollenverteilung des Opfers und zeigte dem Zuschauer, dass starke weibliche Persönlichkeiten bei Halloween stets groß geschrieben wurden. Den einzigen Charakter, den wir eher merkwürdig als unterhaltsam und eher unnötig als essentiell angesehen haben, war der Arzt von Michael Myers. Jedoch spielte dieser nur eine eher geringfügige Rolle und hatte daher kaum Zeit um seinen Charakter ausreichend nachvollziehbar zu präsentieren.
Fazit Halloween Kritik:
Alles in allem war ich von dem jetzigen Halloween und dem womöglich erstmal letzten Teil der Reihe sehr positiv überrascht. So schafften es alle Beteiligten vor und hinter der Kamera ein fast schon ausgestorbenes Horrorgenre in eine Zeit zu katapultieren, die film-technisch immer noch eins drauf zu setzen versucht. In meinen Augen präsentieren Michael Myers und Laurie Strode in Halloween ein gelungenes Ende einer Kultreihe und entschädigen so für viele Teile des Franchises, die man sich nur ungern ein zweites oder drittes Mal anschauen möchte.
Ich vergebe daher 4 von 5 Sterne.