The Sinner Staffel 2

The Sinner Staffel 2 Kritik – Kann die Serie auch ohne Jessica Biel überzeugen?

The Sinner Staffel 2 Kritik

Seit kurzem können wir nun endlich The Sinner Staffel 2 auf Netflix anschauen. Nachdem uns bereits Staffel 1 sprachlos zurückließ, hatten wir nun natürlich etwas Angst, dass die neue Staffel ohne Jessica Biel nicht mal ansatzweise an das hohe Niveau anknüpfen kann. Ob unsere Ängste begründet waren, erfahrt ihr hier in der The Sinner Staffel 2 Kritik.

The Sinner Staffel 2 Handlung:

Ganz nach dem The Sinner Prinzip bekommen wir auch in der 2. Staffel einen brutalen Mord präsentiert, der uns zwar einen eindeutigen Schuldigen aber auch viele offene Fragen hinterlässt. So stellt man sich nicht nur unweigerlich die Frage nach dem Motiv, sondern auch die Verwunderung, warum ein kleiner Junge seine Eltern ermorden würde, ist in Folge 1 groß.

Wir befinden uns wieder in einer friedlich anmutenden Kleinstadt, die von dem Mord sichtlich erschüttert wird. Auch die Detectives, allen voran Heather Novack sind von den erdrückenden Beweisen und dem ungewöhnlichen Täter erstmal überfordert. So wird kein geringerer als Detective Harry Ambrose, den wir noch aus Staffel 1 kennen um Hilfe gebeten, um bei dem Fall zu assistieren. Wer bereits Staffel 1 von The Sinner gesehen hat, kann sich hier schon denken, dass natürlich nichts so ist wie es zu sein scheint. Auch die übrigen Episoden haben neben Spannung und Thriller, einige Twists für den Zuschauer parat, auf die wir hier natürlich nicht näher eingehen möchten.

The Sinner Staffel 2 Kritik:

Zu Beginn möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich The Sinner voll und ganz empfehlen kann. Die Serie sticht nicht nur mit ihrer herausragenden Qualität aus der Masse hervor, sondern zwingt den Zuschauer darüber hinaus sich mit vielen moralischen Themen auseinanderzusetzen. Allen voran stellt sich, wie der Name es schon verrät, die Frage nach der Schuld und Ethik. Auch in Staffel 2 kommt dieses Thema alles andere als zu kurz und kann hier sogar einen kleinen Mehrwert generieren.

Während wir in Staffel 1 konstant mit unserer eigenen Einschätzung nach Schuld und Sühne konfrontiert wurden, werden wir in Staffel 2 sogar noch von den Protagonisten selbst konfrontiert. Allen voran natürlich der unschuldig wirkende Julian, der mit seinem kindlichen Wesen und seiner direkten Ausdrucksweise die übrigen Charaktere und den Zuschauer zwingt, sich moralischen Dilemmas zu stellen. Geht es vorrangig darum, ob er schuldig ist, so kommt man für eine Beantwortung dieser Frage nicht drum herum überhaupt erst einmal zu erörtern, was Schuld eigentlich bedeutet. Ist er schuldig, nur weil er die Tat begangen hat oder ist er schuldig, weil er sich im Klaren darüber war, was er getan hat? Man kommt selbst als Zuschauer ins Grübeln, und vor allem stolpern nicht nur die Charaktere über solche grundlegenden moralischen Konzepte.

Es klingt einleuchtend, dass ein Täter dann schuldig ist, wenn er die Tat begangen hat und auch Kenntnis darüber hat, welche Konsequenzen für die Opfer resultieren. Doch ist das die Definition von Schuld oder wurzelt dieses Konzept wo anders? Kann ein Mensch gut sein und dennoch schuldig oder macht ihn das weniger schuldig? Antworten auf diese Fragen werden wir leider auch in Staffel 2 nicht gänzlich bekommen, aber das ist auch gut so. Wie oft sehen wir Serien und Filme, die uns vorgeben wie etwas zu sein hat, wie man etwas bewerten soll, ob etwas gut oder böse ist. The Sinner macht dies nicht und kreiert sich so auf eindrucksvolle Art und Weise ein Alleinstellungsmerkmal das seinesgleichen erst noch finden muss. Dabei hinterlässt uns die Serie mit Fragen, die uns dazu zwingen unsere eigenen Moralvorstellungen nicht einfach so hinzunehmen, sondern diese auch kritisch zu beleuchten und unter Umständen zu überarbeiten.

Doch nicht nur die übergreifenden Themen und angeschnittenen Diskussionen machen The Sinner Staffel 2 zu einer unvergesslichen Reise durch Moral, Ethik, Schuld und Sühne. Auch die Charaktere und die filmerische Umsetzung verleihen der Serie noch ein Fünkchen mehr Tiefe. Hier muss man vor allem den wie gewohnt authentischen und tollen Schauspieler Bill Pullman loben, der mit seiner eigenen Hintergrund-Story eine wichtige Dynamik und neue Facetten in die Staffel bringt. Jedoch sollte man auch nicht Elisha Henig außer Acht lassen, der den 13-jährigen Julian Walker spielt. Eine Performance dieser Art ist von Kindern kaum zu erwarten und wurde in Staffel 2 dennoch auf’s Parkett gelegt. Damit lässt er schon andeuten, welche Karriere wir von dem Jungschauspieler noch zu erwarten haben.

Auch filmerisch und technisch ist die Staffel solide auf gewohnt hohem Niveau, welches wir so zwar immer öfters, aber noch zu selten zu Gesicht bekommen. So waren wichtige Punkte der Geschichte ausreichend verschleiert und die unterschiedlichen Auflösungen nur in den seltensten Fällen vorhersehbar. The Sinner bleibt auch bei Staffel 2 seiner Qualität und seiner fesselnden Dramatik treu und kommt locker an das hohe Niveau der vorangegangenen Episoden heran.

Fazit zu The Sinner Staffel 2 Kritik:

Auch Staffel 2 von The Sinner ließ uns positiv überrascht zurück. Trotz vorheriger Bedenken, dass diese Serie ohne Jessica Biel nicht ansatzweise gut funktionieren kann, wurden wir eines Besseren belehrt. Mit viel Kreativität, kritischen Diskussionen und herausragenden Schauspielern wurde auch die neue Staffel zu einem unvergleichlichen Thriller und Crime Erlebnis. Ich vergebe daher 4 von 5 Sterne.

Fakten:


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