Galaxy Watch Test Smartwatch Schwarz Roségold Silber

Samsung Galaxy Watch Test – Teure Spielerei oder praktisches Gadget?

Seit kurzer Zeit gibt es nun die Samsung Galaxy Watch im 42mm Design. Wir haben das gute (aber teure) Stück mal für euch getestet und erzählen euch, ob sich der Kauf der Smartwatch lohnen könnte.

Design:

Die neue Galaxy Watch, welche erst vor kurzem Einzug bei den deutschen Händlern fand, kommt nun auch endlich mit unterschiedlichen Design Optionen. Während die vorherige Generation namens Gear S3 in schwarz mit 46mm kam, kann man sich nun entscheiden, ob man nicht vielleicht ein etwas schlankeres Design bevorzugt. So wird die Samsung Galaxy Watch in 46mm und in 42 mm ausgeliefert, wahlweise in Silver (46mm), Midnight Black (42mm) oder Roségold (42mm), wie unser Testgerät.

Vor allem für etwas schlankere Handgelenke ist diese Wahl nun positiv anzusehen, was in meinem Fall auch zutreffend war. Auch die farblichen Unterschiede sind in meinen Augen eine gute Entscheidung von Samsung gewesen, da es wahrscheinlich einige User gibt, die eher feminine Uhrendesigns bevorzugen. So spricht Samsung mit der neuen Galaxy Watch eine wesentlich größere Zielgruppe an, was in Anbetracht der Konkurrenz unausweichlich war. Schade jedoch, dass sie dies erst in der jetzigen Generation von Smartwatches beachtet haben.

Ein kleiner Kritikpunkt in Sachen Design bekommt allerdings das vorinstallierte Ziffernblatt, das in unserem Fall dem goldenen Aussehen entspricht. Während es auf Produktfotos und in etwaigen Artikelbildern äußerst elegant und herausstechend aussieht, ist es im realen Leben doch leider etwas weniger elegant. Die eingebauten Animationen des Ziffernblatts, die eine Spiegelung suggerieren sollten, sind doch an manchen Stellen zu künstlich und wenig liebevoll animiert. So wirkt das goldene Ziffernblatt doch leider nicht ganz so elegant und leicht billig. Wir haben dementsprechend das vorinstallierte Ziffernblatt sehr schnell ausgetauscht. Pluspunkte bekommt die Galaxy Watch hier lediglich für die große Auswahl an Ziffernblätter, die so gut wie jeden Geschmack bedienen können.

©Samsung Galaxy Watch Roségold

Funktionen/ Apps:

In der Samsung Galaxy Watch können wir die klassischen Funktionen einer Smartwatch wiederfinden. Hierzu zählen neben den Fitness- und Gesundheitsapps natürlich auch die Option, sein eigenes Smartphone links liegen zu lassen. Wir können unsere Schritte zählen, unser Trink- und Schlafverhalten aufnehmen und analysieren. Wir können Workout Einheiten aufnehmen und natürlich unseren Puls und unser Stresslevel messen. Doch dies kann natürlich auch ein einfacher Fitnesstracker, für den wir weitaus weniger hinblättern müssen, als für die Galaxy Watch. Was also bedingt den weitaus höheren Preis der Smartwatch von Samsung?

Je nachdem ob wir uns für die LTE Version oder die Bluetooth Version entscheiden, können wir unser Handy nun auch getrost daheim bzw. in der Tasche lassen. Mit der LTE Version bekommt unsere Galaxy Watch eine eigene eSIM Karte und funktioniert somit unabhängig von der Erreichbarkeit unseres Smartphones. In der Bluetooth Version, welche dementsprechend wesentlich günstiger ist, haben wir die Telefonie Optionen demnach nur, wenn wir das Handy auch in Bluetooth Nähe haben.

Wir können nun getrost telefonieren, Benachrichtigungen empfangen und beantworten, und dies überraschenderweise effizienter als vorweg angenommen. So hatte ich vor Erhalt der Galaxy Watch schon Bedenken, dass ich nun mit der Uhr am Gesicht telefonieren muss. Hier wurde ich allerdings eines Besseren belehrt. Egal ob der Arm locker nach unten hängt und demnach weit von Ohr und Mund entfernt ist, die Telefonie Qualität kann sich durchaus sehen lassen. So bringt die Freisprech-Funktion eine positive Klangqualität und auch das Mikrofon ist sensibel genug, um mit dem Gesprächspartner deutlich zu kommunizieren. Wer von vornherein lieber ohne Handy am Ohr telefoniert, der könnte mit der Galaxy Watch einen Mehrwert erzielen.

Lediglich die Nachrichten Funktion ist hier etwas mühselig, was jedoch nicht an der Technik liegt, sondern lediglich am kleinen Display. Aber für ein kurzes „Ja“ oder „Okay“ und für das Empfangen von Benachrichtigungen ist die Smartwatch durchaus praktikabel. Auch die Sprache-zu-Text Funktion kann hier einem enorm weiterhelfen.

Weitere Funktionen wie kleine Spiele, ein Höhenbarometer, Musikplayer und ein kurzes Scrollen durch die Favoritenseiten des Browsers sind zwar in meinem Fall ein nettes Gimmick. Ob sie allerdings gegenüber meinem bisherigen Verhalten in Bezug auf diese Funktionen bestehen, kann man erst mit der Zeit beantworten. Für Bergsteiger und Wanderer ist das Höhenbarometer bestimmt durchaus sinnvoll. Unter der Dusche über die Smartwatch Musik zu hören ist bislang zwar eine nette Spielerei, das erklärt allerdings nicht den hohen Preis. Auch der etwas kleine Speicher von knapp 4 GB, der allerdings bei Auslieferung zu über 50 % belegt ist, könnte beim Abspielen von lokal gespeicherten Titeln limitierend wirken. Zum Musik Streamen via Spotify ist der geringe Speicher jedoch kein Hindernis.Auch das Scrollen durch Webseiten ist anhand des kleinen Displays doch eher umständlich, und man greift hier wohl dann doch zum Smartphone.

Eine nette Funktion, die ich als abendlicher Gassi-Geher sehr begrüße ist das leichte Absetzen eines Notfallsignals. Drücke ich 3-mal schnell auf die untere Taste der Galaxy Watch, so wird mein Notfall Kontakt benachrichtigt und knapp eine Stunde lang über meinen Standort informiert. Eine weitere Funktion, die in meinem persönlichen Leben sehr praktikabel ist, ist das Auffinden meines Smartphones. Mit einem Knopfdruck zeigt mir die Uhr automatisch an, wo sich mein Handy momentan befindet und lässt es klingeln. Bei notorischen Smartphone Verlegern also durchaus sinnvoll.

Alles in allem ist die Samsung Galaxy Watch ein nettes Gadget mit mal mehr und mal weniger sinnvollen Funktionen und Apps. Wen der Preis von 309 € aufwärts nicht abschreckt, der könnte bei der Smartwatch einen neuen eleganten Begleiter entdecken. Auch ich hatte bislang durchaus meinen Spaß mit der Watch und bin auch früher ein großer Uhrenfan gewesen. Somit finde ich in Anbetracht des Funktionsumfangs meine Galaxy Watch überzeugend und möchte sie ungern wieder hergeben.

Überraschend fand ich vor allem die Tatsache, dass ich nun weitaus weniger Zeit an meinem Smartphone verbringe und somit unnötiges Scrollen durch das World Wide Web oder in den Social Media Kanälen vermieden habe.
Ich vergebe daher der Samsung Galaxy Watch 4 von 5 Sterne.

Preis (Amazon)*:

Samsung Galaxy Watch Silber 46 mm, Bluetooth Version € 329 / LTE Version € 399
Samsung Galaxy Watch Schwarz 42 mm, Bluetooth Version € 309 / LTE Version € 379
Samsung Galaxy Watch Roségold 42 mm, Bluetooth Version € 309 / LTE Version € 379

Technische Details:

NFC: ja
Standortbestimmung: GPS, Glonass
Bluetooth Version: v4.2
Bluetooth-Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP
WLAN: 802.11 b/g/n 2.4GHz

Betriebssystem: Tizen
Prozessor: 1.15 GHz, Dual-Core

Interner Gerätespeicher: 4 GB (davon 1,5 GB frei verfügbar)
Arbeitsspeicher: 0,75 GB

Display: Super AMOLED
Display Größe & Auflösung: 1,2″ (3,02 cm), 360 x 360 Pixel

Sensoren: Beschleunigungssensor, Barometer, Lagesensor, Pulssensor, Lichtsensor

Akku-Kapazität: 270
Ungefähre Nutzungszeit: 9h (lokale Musikwiedergabe), 45h (typische Nutzung), 120h (geringe Nutzung)
Akku nicht austauschbar

Audioformate: MP3, M4A, 3GA, AAC, OGG, OGA, WAV, WMA, AMR, AWB

Abmessungen & Gewicht: 45,7 x 41,9 x 12,7 mm (H x B x T), 49 g


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