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Mogli Kritik – Ist das die Realverfilmung die wir gebraucht haben?

Mogli Kritik

Seit dem 7. Dezember ist die neue Dschungelbuch Realverfilmung Mogli auf Netflix zu sehen. Andy Serkis (Regisseur), den die meisten wohl als „Gollum“ von Herr der Ringe kennen dürften, ist mit Mogli eine herausragende Interpretation der Kurzgeschichten „Das Dschungelbuch“  von Rudyard Kipling gelungen.

Mogli Handlung:

Die Geschichte von dem Dschungelbuch auf dem Mogli basiert, dürfte wohl den meisten bekannt sein. Falls hier wirklich jemand noch nie von dem Dschungelbuch gehört hat, fasse ich die Geschichte nochmal kurz zusammen.

Als der Tiger Shere Khan Moglis Eltern tötet, nimmt sich die Wölfin Nisha dem Baby an und zieht Mogli zusammen mit ihrem Wurf auf. Durch sein Rudel und seine Lehrer Bagheera und Baloo  lernt er alles um im Dschungel zu überleben. Doch eines Tages kommt Shere Khan zurück um sein Werk zu vollenden und Mogli zu töten.

Mogli Kritik:

Andy Serkis zeichnet mit Mogli ein deutlich düsteres Bild als es Disney noch mit ihrem The Jungle Book von 2016 machten. Der Film orientiert sich damit stärker an der Original Geschichte von 1894 und 1895. Dies bringt in meinen Augen nicht nur mehr Tiefe und Substanz in den Film, sondern kann auch weitaus mehr Gefühl in die alte Geschichte von Rudyard Kipling umsetzen.

So hatten wir bei Disneys Interpretation stets das Gefühl, als basierte der Film nicht auf der Original Story sondern auf dem klassischen Zeichentrick Film von 1967. Dies ist nicht unbedingt schlecht und begeistert waren wir dennoch von der Realverfilmung. Andy Serkis zeigt jedoch mit Mogli, dass man aus den Erzählungen des Dschungelbuchs noch etwas mehr herausholen kann. Zu erwähnen sind hier vor allem die diskutierten Themen, die mehr als nur Freundschaft und Zusammenhalt behandeln. Denn in Mogli geht es um mehr, und jedes Thema bekommt eine weitere Ebene an Tiefe spendiert, die wir in der Verfilmung von 2016 vermisst haben. Während Disney ein etwas kinderfreundlicheres Bild zeichnete und oft mit Humor die ernsten Themen aufbrach, wartet Mogli mit einer anderen Herangehensweise auf. Andy Serkis thematisiert so den Konflikt zwischen Mensch und Tier, Zivilisation und Natur weitaus kritischer und strenger und scheut sich nicht vor düsteren und ernsten Darstellungen. Er zeigt Zugehörigkeit und Ausgrenzung, das Leben und den Tod. Dabei nutzt er genau das, was viele Zuschauer am meisten bewegen kann, Gefühl und Ehrlichkeit.

In meinen Augen war es genau diese Herangehensweise, die Mogli zu etwas ganz Besonderem machte. Man lernte von der Original Erzählung und präsentierte eine selbstbewusste und mutige Neuerzählung. Dabei blieb man so realistisch und authentisch wie möglich, sofern das mit sprechenden Tieren eben möglich wäre. Kritikpunkte konnte man kaum welche ausmachen. Jedoch möchte ich dennoch einen erwähnen. Dieser hat jedoch nichts mit der Konzeption an sich zu tun, sondern leider mit der Art wie dieser Film veröffentlicht wurde.

Freute man sich ursprünglich noch darüber, dass man sich eine düstere und originalgetreue Verfilmung des Dschungelbuchs im Kino anschauen kann, wurde man hier jedoch enttäuscht. Zwar hat es durchaus seine Vorteile, wenn man einen Film direkt auf dem heimischen Fernseher anschauen kann, jedoch wäre Mogli im Kino wohl noch einen Tick besser geworden. Man merkt, dass die Animationen, das Konzept und die Atmosphäre auf eine große Leinwand mit Surround Sound angelegt ist. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht den Film im großen dunklen Saal anschauen zu können.

Ein paar Worte möchte ich noch in Bezug auf Technik und schauspielerische Leistung verlieren. So sind die Animationen durchaus solide und für die heutige Zeit qualitativ hochwertig. Nur an manchen Stellen fand ich einzelne Figuren, wie beispielsweise die Wölfe zu niedlich dargestellt. Sie wirkten aufgrund dessen leider etwas unrealistisch und künstlich. Andere Tiere wiederum, wie zum Beispiel Baloo der Bär, waren äußerst realistisch dargestellt und konnten dadurch eine wichtige düstere und gefährliche Komponente in den Film integrieren.

Es ist durchaus schwer, die schauspielerische Leistung zu erwähnen, wenn man sich einen Film anschaut, der nur von einem Menschen getragen wird. Doch Rohan Chand, der Mogli porträtiert lieferte eine dermaßen gute Leistung ab, dass man an dieser Stelle großes Lob aussprechen möchte. Er zeigte Emotion, hatte Tiefe und wirkte ehrlich über die vollen 104 Minuten. Dies ist ein weiterer Punkt, der dem Film die oben angesprochene Substanz verlieh und ihn zu einem großartigen Werk macht.

Fazit der Mogli Kritik:

Bei Mogli war es sicher nicht das Ziel einen kinderfreundlichen Film zu machen, wie wir es z.B. von Disney gewohnt sind. Es werden Themen wie Freundschaft, Zugehörigkeit, Gemeinschaft oder auch der Ausstoß aus der Gemeinschaft ernsthaft aufgegriffen und nicht romantisiert. Dadurch entsteht ein doch recht düsteres Bild und eine dichte Atmosphäre, wodurch sich Mogli stark von seinem Disney Vorgänger abheben kann. Zusätzlich kann er mit der neuartigen Herangehensweise einen soliden Mehrwert erzielen und womöglich viele Zuschauer begeistern. Ich vergebe daher 4,5 von 5 Sterne.

Fakten:

Synchronsprecher:

RolleDarsteller/OriginalsprecherSynchronstimmen
Mogli (Mowgli)Rohan ChandMax Asmus
Shir Khan (Shere Khan)Benedict CumberbatchLutz Riedel
Baghira (Bagheera)Christian BaleDavid Nathan
KaaCate BlanchettKerstin Sanders-Dornseif
VihaanEddie MarsanLutz Schnell
NishaNaomie HarrisIrina von Bentheim
Balu (Baloo)Andy SerkisTilo Schmitz
TabaquiTom HollanderBernd Vollbrecht
MessuaFreida Pinto 
John LockwoodMatthew RhysFrank Schaff
Bruder WolfJack Reynor 
AkelaPeter MullanAxel Lutter
BhootLouis Ashbourne SerkisNils Matti Diederich

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