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Mortal Engines Kritik – Der neue Film vom „Herr der Ringe“-Macher

Mortal Engines Kritik

Mit Mortal Engines: Krieg der Städte bringt uns der ‚Der Herr der Ringe‘-Regisseur Peter Jackson eine neue Fantasie-Welt, welche sich optisch nicht hinter seinen anderen Werken verstecken muss. Aber kann der Film auch inhaltlich überzeugen? Lest alle Details in unserer Mortal Engines Kritik.

Mortal Engines Handlung

In einer zeitlich nicht exakt definierten Zukunft ist die Welt wie wir sie kennen dem Erdboden gleich gemacht. Eine Endzeitwaffe namens ‚Medusa‘ hat die meisten Teile der Welt zerstört und die Kontinente der Welt in Einzelteile zerrissen. Es existieren nur wenige fixierte Städte im ehemalig östlichen Teil von Europa und Asien. Der Rest der Städte ist als massive Maschinen auf Rädern unterwegs, angeterieben von diversen Energiequellen. Unter diesen befinden sich, ähnlich den früheren Seefahrer-Kriegen, so genannte Händlerstädte und Raubstädte. Das Hauptziel der Städte ist dabei das Sammeln der letzten verbliebenen Ressourcen des Planeten.

Die Protagonisten

Eine der größten dieser Raubstädte ist London, auf welcher wir den Waisen Tom Natsworthy kennenlernen. Dieser wollte eigentlich Pilot werden, hat sich aber nach dem Tod seiner Eltern entschieden, in deren Fußstapfen zu treten. Als eine Art Historiker-Azubi hat er sich fundiertes Wissen des 21 Jahrhunderts angeeignet und nutzt dieses, um aus dem gesammelten Ressourcen und aussortiertem Schrott der rollenden Stadt gefährliche Teile zu ermitteln, welche als Waffen genutzt werden könnten. Er hat es sich zum Ziel gemacht, diese machtvollen Instrumente aus der Reichweite der Menschen zu entfernen da er als Historiker weiß, welchen Schaden sie anrichten können.

Gleich zu Beginn sehen wir London eine bayrische Kleinstadt verschlingen. Die Bewohner der ehemaligen Stadt werden zwangseingegliedert, wodurch auch Hester Shaw an Bord gelangt. Hesters hat seit ihrer Kindheit nur ein Ziel vor Augen: Den Tod von Thaddeus Valentine, dem führenden Historiker der Stadt, welcher aktuell außerdem an einem geheimen Energie-Projekt arbeitet. Hester macht ihn für den Tod seiner Mutter verantwortlich, welche sie im Alter von 8 Jahren verlor. Kaum an Bord von London angekommen, nutzt sie die erste Chance die sich ihr bietet, um Thaddeus mit einem Messer anzugreifen. Tom eilt seinem Vorbild Thaddeus zur Hilfe, verhindert eine weitere Messerattacke und verfolgt die Angreiferin durch die Antriebsanlage der Stadt. Als diese durch den Müllschacht der Stadt entkommen will kommt es zu einem kurzen Dialog zwischen den beiden, bei der Hester ihre Beweggründe gegenüber Tom offenlegt. Sie flieht aus der Stadt und Tom konfrontiert Thaddeus mit den Vorwürfen der Attentäterin, woraufhin dieser ihn ebenfalls in den Müllschacht stößt und fliegende Truppen aussendet, um beide Widersacher zu töten.

Der Antagonist

Spätestens in der zuetzt erwähnten Szene wird klar, dass Thaddeus Valentine alles andere als ein netter und hilfsbereiter Historiker und Wissenschaftler ist, sondern seine eigene Agenda verfolgt. Denn er offenbart sich nicht nur sehr früh als Mörder sondern auch sein Energie-Projekt an dem er arbeitet scheint äußert dubios und wird unter strengster Geheimhaltung durchgeführt. Nichtmal der Oberbürgermeister der Stadt, Magnus Crome, weiß von den Machenschaften des machthungrigen Gegenspielers und schenkt ihm zunächst blindes Vertrauen.

Tödliche Gefahren

Von den vergangenen Ereignissen schockiert machen sich Tom und Hester auf die Reise durch das Ödland mit dem Ziel, Thaddeus das Handwerk zu legen. Es folgen lustige wie auch ernste Situationen, die die grundlegende Unterschiedlichkeit der Charaktere verdeutlichen. Während Tom trotz fehlender Eltern in Recht behüteten Verhältnissen aufgewachsen ist und London nie verlassen hat, ist Hester eine toughe Frau, welche früh lernen musste auf sich selbst zu achten.

Doch Probleme machen im Ödland nicht nur unabhängige Räuberbanden und skrupellose Sklavenhändler, auch eine dem Zuschauer bislang unbekannte Kreatur namens Shrike hat es auf unsere Protagonisten abgesehen. Der von den Toten erweckte und mit viel Technik ausgestattete Soldat / Kopfgeldjäger hat nur ein Ziel: Hester töten, denn sie hat ihm gegenüber ein Versprechen gebrochen und er wird sich von nichts und niemandem davon abhalten lassen, sein Ziel zu erreichen. Oder gibt es noch eine letzte Chance, an den Rest seiner Menschlichkeit zu appellieren?

Unterdessen wird klar, dass Thaddeus statt an einer Energieversorgung an einer Waffe arbeitet, mit der er die letzten fixierten Städte einnehmen will, welche sich östlich von Europa hinter einer gigantischen und schwer bewachten Mauer verschanzt haben. Es kommt zu einem epischen Showdown, in dem alle Hauptcharaktere aufeinander treffen und gemeinsam in den Krieg um die Zukunft der Menschheit ziehen.

Mortal Engines Kritik

Wie bereits zu Beginn erwähnt kann der Film optisch absolut überzeugen. Wie bereits bei Michael Bays ‚Transformers‘ macht es auch bei Peter Jacksons Mortal Engines verdammt viel Spaß, das bewegte London in Aktion zu sehen. Sei es nun aus weiter Ferne und fokusiert auf die Bauart der gesamten Stadt oder auch von ganz nahmen wenn man alle Zahnräder sich drehen und den Motoren arbeiten sieht: Die Detailverliebtheit der Macher ist unbestreitbar.

Inhaltlich spürt man leider verdammt stark die FSK-12-Freigabe. Zwischenmenschliche Beziehungen werden extrem kitschig dargestellt, Konflikte hingegen auf einfachste Art und Weiße gelöst. Angreifer, welche 5 Minuten zuvor noch mit DER Endzeit-Waffe überhaupt auf die Verteidiger geschossen hatten werden plötzlich da der Kampf vorbei ist ohne Rückfrage, Prüfung oder Bedingungen von diesen mit offenen Armen aufgenommen. Ein emotionsloser, untoter Cyborg bändigt seine Wut (diese Emotion ist ihm nämlich praktischerweiße geblieben), indem er eine rührende Szene zwischen seiner Ziehtochter und ihrem neuen Love-Interest miterlebt. Die beiden kennen sich wiederum übrigens noch keine 24 Stunden, aber natürlich muss bereits von Liebe gesprochen werden. Dies alles kippt den Film ein wenig von einem Fantasie-Film, in dem man Andersartigkeit wie neue Wesen, Waffen und Energiequellen gerne akzeptiert in ein unnötig kindliches Werk. Und hierbei geht es nicht um Gewaltdarstellung oder ähnliches, denn diese ist sehr gut gelöst und FSK-12 angemessen. Aber selbst ein junger Teenager hätte unserer Meinung nach auch mit etwas mehr Sustanz hinter den Rollen umgehend können.

Dies soll allerdings nicht bedeuten, dass der Film schlecht unterhält! Mortal Engines ist ein solides und actiongeladenes Kunstwerk, dass gut unterhält und, vor allem aufgrund der Effekte, einen Kinobesuch definitiv lohnenswert macht. Er ist aber eben nicht der nächste ‚Der Herr der Ringe‘, dies sollte einem vor einem etwaigen Besuch im Filmpalast klar sein. Wer mit entsprechenden Erwartungen an den Film ran geht, erlebt hier 2 Stunden eine gute Unterhaltung für die ganze Familie.

Der Film erhält von uns 3,5/5 Sterne.

Mortal Engines Trailer

Mortal Engines Fakten


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