Tidelands Kritik
Seit vergangenem Wochenende können Zuschauer auf Netflix die neueste australische Produktion Tidelands begutachten. Wir haben die Mystery Serie für euch auf Herz und Nieren überprüft und erzählen euch in dieser Kritik, ob sich die erste Staffel lohnt.
Tidelands Handlung:
Die Handlung rund um Tidelands beginnt mit der Gefängnis-Insassin Cal, die ihren letzten Tag hinter Gittern verbringt. Wieder in Freiheit kehrt sie in ihre Heimatstadt Orphelin Bay zurück. Neben alten Bekannten trifft sie dort auf ihren Bruder und später auch auf ihre Mutter, mit der sie ein eher eisiges Verhältnis pflegt.
Es wird ziemlich schnell klar, dass Cal’s Bruder Augie das Geschäft des Vaters übernommen hat, nachdem dieser gestorben ist. Jedoch handelt es sich hierbei um illegale Drogengeschäfte mit den Tidelanders. Die Tidelanders versorgen Augie mit den Drogen und sind als seltsame Hippie-Gemeinschaft bekannt, dessen Oberhaupt Adrielle noch weitere heimliche Machenschaften betreut.
Nach nur wenigen Episoden wird klar, dass es sich bei den Tidelanders nicht um gewöhnliche Leute handelt, die einfach nur für sich sein wollen. Rund um ihre Existenz birgt sich ein großes Geheimnis, das in der Serie nach und nach mehr thematisiert wird.
Tidelands Kritik:
Da ich euch weder die Spannung vermiesen möchte, noch ein Freund von Spoiler bin, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, welches Geheimnis hinter den Tidelanders steckt. Aufmerksame Zuschauer müssten allerdings nicht lange brauchen um selbst dahinter zu kommen, wieso die Bewohner lieber unter sich bleiben. All zu oft wurde dies in Serien noch nicht behandelt, dennoch war die Thematik alles andere als überraschend.
Das lag nicht unbedingt an dem Geheimnis an sich, sondern eher an der Tatsache, dass es zu berechnend und zu offensichtlich umgarnt wurde. So hätte man vor allem dieses Thema etwas besser ausreizen können und den Zuschauer nicht sofort auf die Nase binden müssen, worum es sich hierbei dreht. Der Serie Tidelands hätte einen gewissen Überraschungseffekt bestimmt gut getan, denn im Großen und Ganzen konnte sie mich überhaupt nicht überzeugen.
Zwar gab es eine gut durchdachte Verstrickung von realen und Mystery-Elementen, die Ausführung beider Handlungsstränge war jedoch nicht sonderlich gut gelungen. Das lag nur bedingt an dem Konzept selbst. Man hätte hier durchaus mehr herausholen können und das volle Potenzial des Storykonzeptes ausreizen können. Jedoch konnte Tidelands weder filmerisch, noch technisch oder schauspielerisch überzeugen.
Die Umsetzung der Geschichte bzw. Handlung war äußerst lieblos, und wirkte aufgrund dessen an vielen Stellen aufgesetzt und ohne Substanz. So kann man aus einer Crime Story mit Mystery Elemente doch viel mehr basteln, als es die Netflix Serie getan hat. Zu verschulden war dies auch der technischen bzw. filmerischen Umsetzung.
Da es nur sehr wenige Special Effects gab, hätte man diese nur umso mehr ausbauen müssen. Bei Tidelands wirkte CGI jedoch wie aus einer schlechten Animation von vergangenen Jahrzehnten, und konnte alles andere als glänzen. Auch filmerisch hatte die Serie weder ihr Potenzial ausgeschöpft, noch wirklich originelle oder kreative Ansätze ausgelebt. So schafft sie es nicht sich von anderen Serien abzusetzen und versinkt für mich wohl im Sumpf des Serien-Einheitsbreis. Schade eigentlich, denn ich kann das Potenzial der Serie nur immer wieder erwähnen. Mit etwas mehr Liebe zum Detail an gewissen Stellen, plus ein paar mutige und kreative Ideen hätte man aus Tidelands durchaus eine gelungene Serie kreieren können.
Weiterhin ist mir bei einigen Cast Mitgliedern die schauspielerische Leistung eher schlecht als recht aufgefallen. Zwar fand man bei der Protagonistin Cal und ihrem Bruder Augie kaum Grund zur Beanstandung, dafür aber bei einigen anderen Charakteren. Diese wirkten oft künstlich, substanzlos und sehr oberflächlich. Dadurch fiel es einem gänzlich schwer, den Schauspielern ihre Rollen abzukaufen.
Nichtsdestotrotz war nicht alles schlecht, was uns in Tidelands vorgesetzt wurde. So waren wir vom Thema an sich sehr angetan, auch wenn dieses nur schwach umgesetzt wurde. Desweiteren war auch das Setting der Serie, wie von Australien gewohnt, schön in Szene gesetzt. Wir können nur hoffen, dass die Macher und Autoren der Serie nochmal ihre Herangehensweise überdenken und in einer möglichen zweiten Staffel Tidelands das gewisse Etwas verleihen.
Fazit der Tidelands Kritik:
Tidelands schaffte es kaum mich zu fesseln. Zwar hatte man an gewissen Stellen einen gewissen Grad der Unterhaltung, allerdings konnte dieser nur sehr schwer über die negativen Punkte der Netflix Serie hinweg trösten.
Ich vergebe daher 2,5 von 5 Sterne.
Fakten:
Tidelands Kritik