©Netflix IO Kritik IO Review IO Netflix

IO Kritik – Ein Griff ins Sci-Fi Klo?

IO Kritik

Seit diesem Wochenende kann man den neuesten Sci-Fi Endzeit Film IO auf Netflix anschauen. Wir erzählen euch in dieser IO Kritik,, ob es sich lohnt den Netflix Film anzuschauen, oder ob er hinter den Erwartungen zurückbleibt.

IO Handlung:

Die Welt steht am Abgrund. Leben ist, wenn überhaupt, nur noch in höheren Lagen möglich. Die Städte sind ausgerottet, leer und bieten keinen Sauerstoff mehr. So blieb der Menschheit keinen Ausweg mehr, als in das All auszweichen und dort, wenn möglich, neue Planeten zu besiedeln. Wir treffen dennoch auf die junge Sam, die allein in einem Observatorium lebt und alles mögliche versucht um mit der modernen Wissenschaft das Leben auf der Erde zu erhalten. Ihre Forschung geht soweit, dass sie sogar versucht mithilfe genetischer Modifizierung und dem Evolutions-basierten Ansatz der Anpassung, eine Methode zu ersuchen, die das Leben trotz Sauerstoffmangel ermöglichen könnte.

Ihr Brieffreund Elon, der bereits auf der Koloniestation IO im All lebt, macht ihr eines Tages jedoch klar, dass in wenigen Tagen zum letzten Mal ein Raumschiff von der Erde startet, die als unbewohnbar gilt. Sie muss sich aufgrund dessen entscheiden, ob sie ebenfalls die Erde verlassen möchte. Wie der Zufall es so möchte, trifft sie auf Micah, der den Startplatz des letzten Raumschiffes erreichen möchte. Ob beide es schaffen, die Erde zu verlassen, wollen wir euch an dieser Stelle jedoch nicht verraten.

IO Kritik:

Allgemein waren die Erwartungen an den neuesten Netflix Sci-Fi Film im mittleren Bereich. So klang die Thematik der unbewohnbaren Erde in unserer heutigen Welt schmerzlich real und in Anbetracht des Klimawandels als fast unausweichliches Übel. Trotz des roten Fadens der Handlung hinkte IO dennoch den Erwartungen hinterher. Gründe dafür haben wir leider zu viele gefunden, um sie zu ignorieren. Trotz der interessanten und vor allem relevanten Handlung, schafften es die Macher nicht diese in ein gutes filmerisches Konzept zu packen. So wirkte der Netflix Film und seine Story an vielen Stellen unausgereift und lieblos. Zwar bemühte man sich der Storyline mithilfe von wissenschaftlichen Erklärungen eine gewisse Tiefe und Substanz zu verpassen. Aber auch das konnte oftmals nicht überzeugen und wirkte eher als Lückenfüller.

Die Story, die sich um die zwei Protagonisten Sam und Micah entwickelte kam zu Beginn nur sehr schleppend in Fahrt und schaffte es auch nicht im Verlauf von IO an Tempo aufzuholen. So muss man sich eingestehen, dass im Großen und Ganzen nichts relevantes in dem Film passiert und die eigentliche Handlung gleichbleibend ist. Man konnte weder einen Spannungsaufbau erkennen, noch konnte die Geschichte den Zuschauer in seinen Bann ziehen. Sie beginnt so wie sie verläuft und endet auch am Schluss mit einer gewissen Eintönigkeit.

Zwar gibt es einige Filme, die von einem ebenen Handlungsverlauf profitieren. Diese müssten dann jedoch ihre Existenzberechtigung mit dem Fokus auf die Charaktere unter Beweis stellen. Doch auch hier konnte der Netflix Film nicht punkten. Sowohl Sam als auch Micah wirkten in ihrem Wesen und in ihrer Zeichnung als eintönig, oberflächlich und stupide. Hätten die Drehbuchautoren hier eine geglückte Charakterzeichnung aufweisen können, hätte man den Film vielleicht aus seinem schalen Dasein befreien können.

Ein weiterer Kritikpunkt und in meinen Augen einer der größten Fehler die IO gemacht hatte, war seine Behandlung des Themas Erde und dessen Bewohnbarkeit. Zu Beginn des Films wird erläutert, dass die Menschheit den Planeten Erde soweit zerstört hat, dass ein Überleben darauf nicht mehr möglich ist. So kollabierte die Atmosphäre dahingehend, dass ihre Zusammensetzung fast ausschließlich aus toxischen Stoffen besteht und vor allem in Städten kein Sauerstoff mehr vorherrscht.

Wenn man nun im Hinterkopf behält, wie es aktuell in der realen Welt um unseren schönen Planeten steht, so scheint das Zukunftsszenario von IO kaum mehr als Fiktion abgestempelt werden zu können. Dass dieses Thema und dieser Grund für die Abwanderung der Menschheit ins All im Film fokussiert wird, bietet dabei kaum Grund zur Beanstandung. Jedoch ist es schon ein großer Störfaktor, wenn man bedenkt, dass Sam alles daran setzt, Lebewesen und vor allem Menschen dermaßen an die mittlerweile toxische Erde anzupassen, dass sie auch weiterhin bevölkert und ausgenutzt werden kann.

Bespricht man in einem Film, wie dies IO tut, dass die Erde das Geschwür Mensch mithilfe der Entwicklung toxischer Umweltbedingungen abzustoßen versucht, so ist dies wenig hilfreich um für den Charakter Sam Sympathien zu entwickeln. Man stellt sich im eigenen Hinterstübchen ununterbrochen die Frage, warum man der Erde nicht die benötigte Regeneration gönnt und als Menschheit endlich aufhört den Planeten auszubeuten. Stattdessen ist das einzige Ziel und die übergreifende Diskussion rund um Sam, der Ansporn auch weiterhin die Erde zu bevölkern, indem man Möglichkeiten entwickelt um sich der Abstoßungsreaktion des Planeten anzupassen. Fast schon selbstlos und egoistisch wirkt Sams Anreiz sich dieser natürlichen Gegebenheit mithilfe moderner Forschungsmethoden zu widersetzen und sie ähnlich zu ignorieren, wie manch Plastikhersteller.

So hatte man bestimmt mit der thematischen Diskussion von IO etwas anderes im Sinn, ist jedoch dank Sam und ihrem nur vordergründig umweltbewussten Verhalten massiv gescheitert. Zwar ist im Umkehrschluss die Tatsache, dass nun vielleicht der nächste Planet ruiniert wird auch nicht besser, jedoch mag es vielleicht sein, dass die Menschheit aus der Zerstörung der Erde etwas gelernt hat. Thematisiert wird dies jedoch nicht. Stattdessen fokussiert man sich dermaßen auf Sam und ihren Drang, Leben auch weiterhin auf der Erde zu ermöglichen, dass dies wohl die einzige Anspannung ist, die der Film beim Zuschauer hervorrufen kann.

Ein weiterer Kritikpunkt, den man nicht ignorieren mag ist die schauspielerische Leistung. So konnte Micah zwar an der ein oder anderen Stelle etwas Können unter Beweis stellen. Jedoch konnte Margaret Qualley, die Sam porträtiert, hier wenig überzeugen. Sie wirkte emotionslos und fast schon roboter-ähnlich in ihrer Darstellung. Eine derarte fade schauspielerische Performance hatte ich zuletzt bei Kirsten Stewarts Darstellung in Twilight gesehen.

Jedoch war nicht alles schlecht, was wir bei dem neuesten Science-Fiction Film sehen konnten. Zwar war der Film im Großen und Ganzen in unseren Augen eintönig und einfältig. Jedoch merkte man auch anhand der Kameratechnik, dass sich Netflix Filme mittlerweile ohne Probleme mit großen Blockbuster Filmen messen können. Nichtsdestotrotz kann ein Eye-Candy Film wie IO nicht über seine Makel hinwegtrösten.

Fazit der IO Kritik:

Zwar hatten wir nicht all zu große Erwartungen an den Film, da selbst der Trailer nicht sonderlich ansprechend war. Was uns jedoch in den anderthalb Stunden des Netflix Films präsentiert wurde, war weit hinter den bereits geringeren Erwartungen. Ich vergebe daher 2,5 von 5 Sterne.

Fakten:


Beitrag veröffentlicht

in

,

von