Parallelwelten Kritik
Seit gestern können wir auf Netflix in den Genuss eines neuen spanischen Dramas kommen. Wir erzählen euch in dieser Parallelwelten Kritik, wie gut das Zeitreisedrama bei uns angekommen ist.
Parallelwelten Handlung:

Parallelwelten bringt uns zurück in das Ende der 80er Jahre. Genauer gesagt an den Tag, als in Berlin die Mauer fiel und in Spanien ein verheerendes Gewitter herrschte. Hier treffen wir auf einen Jungen, der sich gerne bei seiner Gitarrenprobe filmt. Eines Abends wird er von seiner Mutter allein gelassen und er hört wie in seinem Nachbarhaus etwas Schreckliches zu passieren scheint. Kurzerhand geht er nachsehen und entdeckt, dass sein Nachbar seine Frau ermordet hat. In der Panik flieht er und wird auf offener Straße von einem Auto überfahren.
30 Jahre später treffen wir auf Vera, die mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter Gloria in das gleiche Haus zieht, in welcher der Junge damals gelebt hatte. Während dem Umzug und einem weiteren Gewitter finden sie verschiedene Kassetten des Jungen, sowie seinen alten Fernseher und seine Videokamera. Nachts wacht Vera urplötzlich auf und bemerkt, dass dieser Fernseher läuft. Sie sieht auf dem Fernsehbild den Jungen wie er in besagter Nacht seine musikalischen Talente zeigt.
Auf einmal sieht der Junge jedoch auch Vera und es entsteht eine Art Videokonferenz über die verschiedenen Zeitebenen hinweg. Sie warnt ihn, nicht zu seinem Nachbar in das Haus zu gehen, da sie herausgefunden hat, was mit ihm dann geschehen wird.
Am nächsten Morgen erwacht Vera jedoch in einem vollkommen anderen Leben, und ihre Familie scheint nicht mehr existent zu sein. Das Retten des Jungen hat für sie katastrophale Auswirkungen und sie begibt sich auf die Mission alles daran zu setzen, ihr altes Leben wieder zurück zu erlangen.

Parallelwelten Kritik:
Die Film- und Serienwelt hat uns schon oft mit Zeitreise Abenteuer und Paralleldimensionen konfrontiert. Demnach werden Zuschauer auch immer aufmerksamer und versuchen neben dem Verständnis auch Einsicht darüber zu erlangen, ob das vorgestellte Konzept auch wirklich logisch und in sich schlüssig ist. Parallelwelten ist einer dieser Filme, über die man noch lange Zeit danach nachdenkt und versucht die Logik dahinter zu verstehen. Auch wir haben uns während dem Film auf die Suche nach Filmfehler und Lücken in der Erklärung begeben. Jedoch konnten wir beim erstmaligen Anschauen auf Anhieb erstmal keine entdecken. Wenn man im Hinterkopf behält, dass es sich hier nicht um eine linear verlaufende Storyline handelt, sondern sich verschiedene Geschehnisse und Erzählstränge parallel in unterschiedlichen Dimensionen abspielen, so ergibt der Film durchaus Sinn und kann sich von vielen seiner Geschwisterwerke abheben.
Jedoch erschwert allein die Handlung die Suche nach Filmfehler. Denn die Story schafft es den Zuschauer ab der ersten Minute in seinen Bann zu ziehen und ihn nur schwer wieder loszulassen. Kaum eine ruhige Minute oder eine Pause gönnt die Handlung ihren Beobachtern. Das macht Parallelwelten nicht nur überaus spannend, sondern lässt den Zuschauer auch tief in das Geschehen eintauchen. Darüber hinaus fiebern wir mit unserer Protagonistin Vera mit und hoffen natürlich, dass sie einen Ausweg findet.

An einigen Ecken war leider der ein oder andere Handlungsverlauf fast schon zu künstlich erzeugt. Es geschehen mehrere Dinge in der Geschichte, die die Handlung vorantreiben aber leider etwas zu stark nach glücklicher Zufall ausschauen. Groß stören wird das jedoch die wenigsten. Denn obwohl manche Twists in der Handlung zu unehrlich ausschauen, wird man jedoch mit einer massiven Anzahl an Wandlungen und Überraschungen konfrontiert. Wir sind selbst große Fans von Filmen, die uns überraschen und uns in der Handlung den ein oder anderen Twist präsentieren, den wir nicht haben kommen sehen. Parallelwelten geht hier noch ein Stück weiter und präsentiert nicht nur einen großen Twist am Ende, sondern viele kleine immer und immer wieder.
Ein großes Thema in Parallelwelten ist selbstverständlich die bedingungslose Liebe einer Mutter. Während Veras Mission alles daran zu setzen, ihre Tochter Gloria wieder zu bekommen, nimmt sie Schritte und Konsequenzen in Kauf, die alle auf Basis dieser bedingungslosen Liebe stehen. Auch andere Charaktere setzen alles daran, sich für die Liebe bzw. ihr Leben, wie sie es kennen und lieben, zu opfern.

Die physikalische Komponente, die uns eventuell die Zeitreise Geschehnisse erklären könnten, kam jedoch etwas kurz. Zwar wurde der ein oder andere Einschub gewährt, der die fiktiven Begebenheiten glaubhafter machen wollte. Dies als ausufernd oder ausreichend zu bezeichnen, wäre jedoch weniger angebracht. Nichtsdestotrotz hat uns auch dies herzlich wenig gestört. Der Fokus von Parallelwelten liegt hier nicht auf Erklärungen oder Theorien, sondern auf Vera und ihrer Mission. Es war dennoch schön anzusehen, dass die Macher es zumindest versucht haben, diese fiktive Storyline etwas authentischer zu machen.
Filmisch hatten wir bei Parallelwelten kaum Grund zum Meckern. Wir hatten eine durchgehend düstere und dunkle Atmosphäre. Diese versetzte den Zuschauer in eine ähnlich beklemmende Stimmung, wie wir sie bei Vera in voller Aktion erleben konnten. Dieser Charakter hat uns demnach auch am meisten beeindruckt. Obwohl wir von der Schauspielerin bislang noch nichts gesehen haben, konnten wir hier eine super Performance miterleben. Sie wird von Minute zu Minute umtriebener, verzweifelter aber auch bestimmter in ihrem Verhalten. Diese inneren Emotionen konnte sie perfekt in Szene setzen, und auf eine ehrliche Art auch teilweise auf den Zuschauer projizieren.
Parallelwelten ist ein gut durchdachter und stimmiger Film. Wir waren sichtlich angetan, konnten uns kaum vom Fernseher losreißen vor Spannung und hatten eine wunderbar kreierte Atmosphäre sehen können.
Fazit der Parallelwelten Kritik:
Das Spanische Zeitreisedrama hat uns von Minute 1 in seinen Bann gezogen. Trotz fadenscheiniger physikalischer Erklärung hat uns dies nur wenig ausgemacht und wir konnten auch so viele Twists erleben. Wir vergeben daher in unserer Parallelwelten Kritik 4 von 5 Sterne.
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