Green Frontier Kritik
Seit dem 16. August können wir auf Netflix eine kolumbianische Serie anschauen. Ob diese etwas taugt, erfahrt ihr hier in unserer Green Frontier Kritik.
Green Frontier Handlung
Vier Missionars-Schwestern werden in den Tiefen des Amazonas tot aufgefunden. Sie wurden gejagt und mit Pfeilen hingerichtet. Eine von ihnen wurde gar aufgehängt, und ihr Herz wurde ihr aus der Brust geschnitten. Um die dortige Amazonas Polizei zu unterstützen wird Helena Poveda, eine CTI Agentin aus Bogotá, dort hingeschickt. Sie soll herausfinden, wer die Missionare getötet hatte. Da es bei der Amazonas Polizei nicht immer mit legalen Mitteln einhergeht, stößt Helena oft an ihre Grenzen und muss teilweise gegen ihre eigenen korrupten Kollegen ankämpfen.

Bei der Bearbeitung des Falls wird sie immer mehr in die Traditionen und Geschehnisse des Urwalds hineingezogen. Doch was das alles mit ihr persönlich zu tun hat, das wollen wir euch an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Stattdessen sprechen wir euch eine klare Binge-Watch-Empfehlung für die Netflix Serie Green Frontier aus.
Green Frontier Kritik
Wir hatten in der Vergangenheit bereits des Öfteren Serien aus Latein-Amerika. Keine konnte uns bislang mit ihrem Konzept überzeugen, da sie stets einen Hauch von Telenovela in sich trugen. Da wir selbst keine Freunde von Seifenopern sind, waren wir doch heilfroh, als wir nach kurzer Zeit gemerkt hatten, dass Green Frontier hier in eine ganz andere Richtung abdriftet. Etwas Krimi, ein wenig Thriller, einen Hauch von „Apocalypto“ plus Dschungel und Ureinwohner ergibt das Rezept der neuen Netflix Serie aus Kolumbien. Paart man dies noch mit soliden Schauspielern und einer gehörigen Portion an Zauber, die den Dschungel und seine Einwohner umgibt, so lässt sich daraus anscheinend eine gute Serie kreieren, die auch den europäischen Markt begeistern kann.
Doch neben allgemeinen Aspekten war es vor allem die Handlung, die uns überzeugen konnte. Wir schauen uns generell gerne Krimis an, die etwas ausgereifter sind und nicht gleich von Beginn an klar ist, wo die ganze Sache hinlaufen wird. So schickt uns auch Green Frontier öfters in eine andere Richtung und schafft es so die Spannung aufrecht zu erhalten. Außerdem beherbergt die Netflix Serie neben ihrem Kriminalfall noch einige weitere Baustellen, die es im Verlauf zu Bearbeiten gilt. So bekommt der Zuschauer nicht nur einen packenden Krimi, sondern zeitgleich auch einen Thriller, der tief in den Dschungel hineinführt. Nicht zu vergessen ist eine leichte aber durchaus interessante übernatürliche Komponente, die Ureinwohner, ihre Traditionen und ihr Glauben mit sich bringen. Dies alles gipfelt in ein rundes Konzept, dass die Serie in sich vereint.

In unserer europäischen Welt ist der Konflikt zwischen Moderne und Altertum, der Konflikt zwischen Natur und Zivilisation ein anderer als im Gebiet des Amazonas. Hier, wo viele Teile der Natur nicht nur unbekannte Territorien sondern auch unbekannte Einwohner und Traditionen beheimatet, wird der Zuschauer hineingezogen. Es mag vielleicht einige von euch geben, die bereits einen Fuß in den Amazonas gesetzt haben. Aber bestimmt nur wenige haben einen solch tiefen Einblick in dieses Gebiet voller Zauber und Unbekanntem erhaschen können, wie es bei Green Frontier geboten wird. So konnte die Netflix Serie dazu beitragen, dass auch die Zuschauer sich ähnlich verloren vorkamen, wie es zeitweise bei unseren Protagonisten der Fall war.
Die übernatürliche Komponente mit den Ureinwohnern und ihren Ritualen, sowie ihrem Glauben an die Mutter allen Lebens hatte ebenfalls ein großes Potential. In diesem Falle wirkte das übernatürliche Element nicht ganz so trashig wie es bei manch anderen Serien der Fall ist. Stattdessen wirkte es auch in einer Thriller bzw. Krimiserie weder aufgesetzt noch fehl am Platz. Es trug zum runden Konzept bei und machte aus Green Frontier eine durchaus sehenswerte Serie.
Kaum Kritikpunkte konnten wir in Bezug auf die schauspielerische Leistung finden. Zwar war vor allem Helena, unsere Protagonisten, erst einmal sehr hölzern und einseitig. Dieses Gefühl konnte sie jedoch im Verlauf der Serie wieder zunichte machen. Ihr volles Potential aus schauspielerischem Können wurde zum Ende hin ausgenutzt und dargeboten. Auch die anderen Schauspieler zeigten eine durchaus solide Performance. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen, haben alle ihre Charaktere ehrlich porträtiert.
Ein weiterer Augenschmaus war natürlich die Bildgewalt, die uns Green Frontier in jeder einzelnen Episode präsentierte. Das satte Grün, die Tiefen des Dschungels und die Kontraste, die manch Körperbemalung darstellte, konnte stets überzeugen. Solche Bilder und die Atmosphäre, die mitsamt dem Sound der Serie kreiert wurde, vollenden das Werk. So hatten wir bei manchen Bildeinstellung fast schon das Gefühl, wir würden hier keine Netflix Serie anschauen, sondern das nächste Großprojekt einer BBC Natur-Dokumentation.
Fazit
Obwohl wir die Serie nicht mit der deutschen Synchronisation anschauen konnten, hat sie uns tief in ihren Bann gezogen. Eine Netflix Serie der etwas anderen Art, die es sich anzuschauen lohnt. Wir vergeben daher in unserer Green Frontier Kritik ganze 3,5 von 5 Sterne.