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The Spy Kritik – Lohnt sich die Netflix Spionage Serie?

The Spy Kritik

Ab dem 06. September können wir auf Netflix eine neue Miniserie begutachten. Geschrieben von Gideon Raff, dem wir auch Homeland verdanken, zeigt sie Sasha Baron Cohen in der Hauptrolle als Mossad Agent. Ob sich die Netflix Spionage Serie lohnt, erfahrt ihr hier in unserer The Spy Kritik.

The Spy Handlung:

Mit The Spy, der neuen Miniserie von Netflix, begeben wir uns in die 60er Jahre. Die Serie basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt von der Geschichte des israelischen Geheimagenten Eli Cohen, wie er das feindliche Syrien infiltriert. Ausgangspunkt sind die ständigen Unruhen und Konflikte zwischen der israelischen und syrischen Regierung, die in den Sechstagekrieg gipfelten.

Eli Cohen war bereits als Jugendlicher in zionistischen Organisationen aktiv und verhalf vielen Juden bei der Einwanderung von Ägypten nach Israel. Aufgrund seines Patriotismus hatte er sich bereits mehrmals beim Mossad, dem israelischen Geheimdienst beworben. Eines Tages wurden seine Gebete erhört und er begann eine Agentenausbildung, die er mit Bravour meisterte. Damit sich Israel einen Vorteil verschaffen konnte, wurde Eli unter dem Decknamen Kamel Amin Thabet in eine Undercover-Mission geschickt. Hierbei sollte er sich als syrischer Geschäftsmann ausgeben und so viele Kontakte zu hochrangigen Leuten knüpfen wie möglich.

THE SPY ©Netflix

Seine Mission führte ihn zuerst nach Buenos Aires, wo er erste Kontakte zu Mitgliedern der arabischen Gemeinde knüpfte. Im Zuge dessen bekam er vom syrischen Militärattaché ein Empfehlungsschreiben und konnte somit nach Damaskus reisen. Dort angekommen lernte er immer mehr hochrangige Leute kennen und konnte unter strengster Geheimhaltung wertvolle Informationen nach Israel weitergeben.

Zwar wurde die reale Geschichte zu Eli Cohen bereits geschrieben, wir möchten euch dennoch nicht das Ende der Miniserie The Spy spoilern. Von uns bekommt ihr eine Schau-Empfehlung ausgesprochen. Warum? Das erklären wir euch im folgenden Abschnitt der The Spy Kritik.

The Spy Kritik:

Wir sind von ziemlich vielen Genres große Fans. Auch das Spionage Thema hat es uns des Öfteren angetan. Jedoch kann man hier auch einiges falsch machen, wie vergangene Werke oftmals unter Beweis stellen konnten. The Spy hatte demnach hohe Erwartungen von uns zu erfüllen. Vor allem und vielleicht genau weil die Serie unter anderem durch Gideon Raff realisiert wurde. Dieser mag einigen von euch durch „Prisoners of War“ ein Begriff sein. Aber auch bei „Homeland“ war er essentiell beteiligt. Dies ist eine weitere Serie, die in den Tiefen des Spionage und Geheimdienst-Genres anzusiedeln ist.

THE SPY ©Netflix

Die Story basiert, wie oben bereit bereit erwähnt, auf wahren Ereignissen. Wir haben nach dem Anschauen der Serie noch einmal ein paar Geschichtsbücher zur Hand genommen um zu schauen, wie wahrheitsgemäß die Story von The Spy wirklich ist. Zu unserer Überraschung hatte man alle wichtigen Geschehnisse im Leben von Eli Cohen und seiner Mission in der Miniserie untergebracht.

Obwohl die Serie und ihr Plot somit feststeht, verliert die Handlung dennoch nicht an Spannung. Wer sich mit dem Thema noch nie auseinandergesetzt hatte und keine Ahnung hat wer Eli Cohen ist, der sollte sich vielleicht erst nach dem Binge-Watching informieren. So vermeidet ihr viele Spoiler. Nichtsdestotrotz waren wir auch von der Storyline sehr angetan. Obwohl sie des Öfteren auch große und kleine Sprünge vollzieht, kann man ihr wunderbar folgen. Sie führt den Zuschauer durch die Ereignisse hindurch, ohne dass man das Gefühl bekommt, man hätte wichtige Begebenheiten verpasst.

Besonders gut gelungen, waren vor allem zwei Themen, die The Spy diskutiert. So konfrontiert die Netflix Serie den Zuschauer mit einer Auseinandersetzung von Identität und unangefochtenem Patriotismus. Die Identitätskrise wird bei The Spy hauptsächlich von Eli Cohen getragen. Da dieser jahrelang unter seinem Deckmantel als Kamel Thabet lebt und operiert, kann man ihm seinen Konflikt ansehen. Vor allem wenn Eli wieder in Israel verweilt, lässt einen die Serie wissen, dass die Grenzen zwischen seinen zwei Identitäten immer mehr verschwimmen.

Eine weitere wichtige Diskussion, die bei The Spy behandelt wird, ist der blinde Patriotismus, der ebenfalls bei Eli Cohen zum Vorschein kommt. Als Spion muss er oftmals Opfer bringen und begibt sich in höchste Gefahr, um seinem Land zu dienen. Obwohl er bereits viele Opfer gebracht hatte, entscheidet er sich immer wieder dafür, nicht auf seine Vernunft oder Angst zu hören, um Israel einen Vorteil zu verschaffen. Doch auch sein Vorgesetzter trägt zu dieser Diskussion bei, indem er gegen seine Intuition agiert und diese ausblendet, um seiner Arbeit und dem Mossad gerecht zu werden. Das Leid, das durch solche Opfer entstehen kann, wird zwar in Kauf genommen, aber die Menschen werden es wohl ewig in sich tragen. So stellt man sich als Zuschauer die Frage, ob Patriotismus so glorifiziert werden sollte, wie es manche Werke in diesem Genre tun. In The Spy geht man geschickt auf diese Frage ein und zeigt, dass Patriotismus durchaus einige Schattenseiten hat, und man diesem vielleicht ein wenig öfters Grenzen setzen sollte.

THE SPY ©Netflix

Obwohl die Serie selbstverständlich aus der Sicht von Eli Cohen, und somit die Seite der Israelis im Konflikt mit Syrien porträtiert, versucht sie weitestgehend Neutralität zu wahren. Obwohl ihr das vielleicht nicht immer gelingt, gibt es doch auch einige Momente, in denen man mit vielen Soldaten sympathisiert und ihr Leid mitempfindet, ganz gleich auf welcher Seite der Grenze diese stehen. Das ist in Hinblick auf das Spionage Genre ein mutiger und gewagter Schachzug. Denn eigentlich sind wir es ja gewöhnt, unsere Protagonisten gegen das Böse ankämpfen zu sehen.

Ein großes Lob geht hier an die Bildbearbeitungsabteilung von The Spy. Generell sind wir immer große Fans davon, wenn unterschiedliche Bildeinstellungen, in diesem Falle, Farbgebungen, die unterschiedlichen Handlungsstränge begleiten. Bei dieser Netflix Miniserie sehen wir alles aus Sicht der Israelis und Eli Cohen sehr blass und farblos. Aus Sicht der Syrer und Kamel Thabet ist jedoch alles voller Farbe, mit Kontrasten und glanzvoll. Das unterstützt nicht nur den Zuschauer dabei der Handlung zu folgen. Es unterstreicht weiterhin die Unterschiede, die in den zwei Identitäten des einen Mannes im Konflikt stehen.

Doch das ist natürlich nicht alles, was Eli/ Kamel zu dem macht, was er ist. Auch Sasha Baron Cohen, der als Schauspieler für diese Charaktere zur Verfügung steht, kann hier nur gelobt werden. Obwohl der gute Mann bereits in einigen Werken mitmischen durfte, zeigte er doch bei The Spy sein volles Potential. Sowohl Eli als auch Kamel wurden derart authentisch dargestellt, dass wir ab und an das Gefühl hatten, wir würden zwei unterschiedliche Schauspieler zu Gesicht bekommen. Zumindest mal bis zu dem Punkt, an dem auch Eli Charakterzüge von Kamel annimmt.

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Fazit:

Als große Homeland und Spionage Fans haben wir uns natürlich riesig auf diese Serie gefreut und hatten dementsprechend hohe Erwartungen. Dass diese im Großen und Ganzen erfüllt wurden, hatte uns positiv überrascht. Aufgrund dessen vergeben wir stolze 4 von 5 Sterne in unserer The Spy Kritik.

THE SPY Trailer

THE SPY Fakten


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