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Marriage Story Kritik – Netflix Film mit Oscar-Potential?

Marriage Story Kritik

Seit dem 06. Dezember können wir auf Netflix ein neues Drama mit Scarlett Johansson und Adam Driver in der Hauptrolle erleben. Sogar in ausgewählten Kinos konnte man den Film vorab anschauen. Wie wir diesen Film fanden, erfahrt ihr hier in unserer Marriage Story Kritik.

Marriage Story Handlung:

Charlie und Nicole lebten jahrelang während ihrer Ehe in New York. Charlie ist ein aufstrebender Regisseur und Nicole ist Schauspielerin, die einst von L.A. nach New York zog. Gleich zu Beginn sieht man als Zuschauer, was der eine an dem anderen so sehr liebt, was die bald folgende Scheidung in ein ganz anderes Licht rückt.

Schmerz, Leid, Hass und Liebe sind Emotionen, die sowohl in einer Ehe und auch während der Scheidung hochkochen. Es beginnt eine Odyssee aus Anwaltsbesuchen, Taktiken, Wünschen und Verlusten, die durch die Charaktere auf den Bildschirm und unweigerlich auf den Zuschauer übertragen werden.

Marriage Story Kritik:

Ein Rosenkrieg ist hässlich und oft endet er in einer Schlammschlacht, die man vorab nicht hat kommen sehen. In Marriage Story werden uns die wichtigsten Faktoren, die zu dieser Abwärtsspirale führen können, dargestellt. Nichtsdestotrotz wird uns nicht nur eine Wahrheit als die einzig richtige angepriesen. Ganz im Gegenteil geht der Film trotz seines hoch emotionalen Charakters ohne Urteil und ohne vorab gefertigte Meinung an dieses Thema heran.

Dadurch schafft Marriage Story den Zuschauer dazu zu animieren, sich selbst seine Gedanken zu diesen Themen zu machen. Was führt im Endeffekt dazu, dass eine vermeintlich glückliche Ehe in einer Scheidung endet? Warum verwandelt sich eine tiefe Verbundenheit in Abneigung? Wie können sich zwei Menschen gleichzeitig liebe und hassen? Konkrete Antworten darf man als Zuschauer nicht erwarten. Dafür bekommen wir Denkanstöße, die uns die einzelnen Aspekte verdeutlichen, die möglicherweise Antworten begünstigen.

Marriage Story Scarlett Johansson
©Netflix

Obwohl der Film mit Sicherheit seine Beschreibung als Drama verdient, war er doch eine willkommene Abwechslung. Ähnlich wie die Themen, wollte man sich mit dem ganzen Konzept von Marriage Story auf das Wesentliche konzentrieren. Es braucht keine pompösen Settings, prunkvolle Kostüme oder Hochglanz-Details. Der Netflix Film beschränkt sich auf einfache Kamera-Einstellung, zwei super Schauspieler und eine Story, mit der sich viele identifizieren können. Was daraus entstanden ist, hinterlässt zwar kein Hochgefühl beim Zuschauer, dafür hatte man allerdings eine beeindruckende Auseinandersetzung eines realitätsnahen Themas, das zum Leben dazugehört.

Vor allem zum Ende hin verlangt man als Zuschauer schmerzlich ein Happy End. Wie so oft macht uns die Realität, je nach Perspektive, einen Strich durch die Rechnung. Dass sie die Macher von Marriage Story dann für diese Art von Ende entschieden haben, konnten wir nur begrüßen. Es passt in unseren Augen perfekt in das Konzept des Films und unterstreicht somit auch den Bezug zu Jedermanns Alltag. Egal welches alternative End-Szenario wir in unserem Kopf durchgespielt haben, alle fühlen sich künstlich und realitätsfern an.

Marriage Story Adam Driver
©Netflix

Doch nicht nur der Realismus des Netflix Films führt dazu, dass viele Zuschauer durch ihn emotional berührt werden. Auch die Darstellung der Liebe zum Unperfekten wird so einige Herzen erwärmen können.

Monologe werden mit einer „One-Take“ Kamera-Einstellung gezeigt. Das lenkt die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf die hervorragende Leistung der beiden Haupt-Akteure in Marriage Story. Wer noch vor diesem Film dachte, dass keiner der beiden zu potentiellen Oscar-Anwärtern gezählt werden sollte, den kann vielleicht Marriage Story umstimmen.

Die Exzentrik der Anwälte unterstreicht den oft absurden Charakter eines Rosenkrieges, bei dem es, wie Marriage Story es darstellt, am Ende nur noch um das Gewinnen geht. Wie viel Leid und Schaden das oft verursacht, kann man vorab oft nicht abschätzen. Hier zeigt uns der Netflix Film auf eindrückliche Art, wie grotesk so manche Scheidung ablaufen kann und welche Gefühle dadurch entstehen können, die man eigentlich vermeiden wollte.

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Fazit:

Den Film schaut man mit Sicherheit sowohl mit einem schmunzelnden als auch mit einem weinenden Auge. Das Drama, welches diese Beschreibung auch wirklich verdient, bekommt bei unserer Marriage Story Kritik ganze 4 von 5 Sterne.

Marriage Story Trailer

Marriage Story Fakten


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