Was wir wollten

Was wir wollten Kritik – Ein klassisches Drama und ein schwieriges Thema

Was wir wollten Kritik

Ab dem 11. November können wir auf Netflix den Film “Was wir wollten” sehen. Der österreichische Film wurde von einigen Filmfonds unterstützt und somit von der Drehbuchautorin und Regisseurin Ulrike Kofler zum Leben erweckt. Ursprünglich hätte der Film in den österreichischen Kinos anlaufen sollen, die nun aufgrund der COVID-19-Pandemie geschlossen sind. Wir durften vorab einen Blick riskieren und erzählen euch in unserer Was wir wollten Kritik, warum ihr dem Film eine Chance geben könntet.

Inhaltsverzeichnis:

Was wir wollten Handlung:

Alice und Niklas führen eigentlich eine glückliche Ehe. Sie bauen aktuell an ihrem neuen Haus, lieben sich (soweit man dies beurteilen kann oder sollte), doch eine Sache fehlt für ihr perfektes Glück: ein Kind. Nach unzähligen Versuchen und künstlichen Befruchtungen müssen sie sich langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass ihr Wunsch vielleicht unerfüllt bleiben könnte. So entschließen sie sich einen Urlaub auf Sardinien zu machen, um den Kopf frei zu bekommen und ihre Definition einer perfekten Ehe neu zu überdenken.

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Was wir wollten Kritik:

Das Thema, welches wie ein Damoklesschwert über der Ehe der beiden Protagonisten schwebt, ist eins, welches in der aktuellen Filmwelt viel zu wenig behandelt wird. Und das, obwohl es unserer Meinung nach doch viele Paare beschäftigt und somit auch im Alltag nur selten wegzudenken ist. Doch natürlich sollte nicht nur allein die Thematisierung der Kinderlosigkeit oder des unerfüllten Kinderwunsches hier in den Fokus geraten. Viel wichtiger ist für uns als Zuschauer auch die Art und Weise, wie man sich in diesem Film damit auseinandersetzt. Während in den Köpfen der Gesellschaft oft noch der Gedanke verankert ist, dass ein solch unerfüllter Kinderwunsch ein schlimmer Schicksalsschlag bedeuten müsste. So waren wir umso mehr von Was wir wollten begeistert, nachdem wir sehen konnten, wie urteilsfrei die Filmemacher mit diesem Thema umgegangen sind. Selbstverständlich empfinden die Protagonisten selbst diese Tatsache als heftigen Schlag tief in die Magengrube der Ehe und der eigenen Psyche. Nichtsdestotrotz hält man sich mit einer finalen Beurteilung zurück. Man stellt die Thematik als das dar, was sie in Wirklichkeit auch sein sollte. So ist eine Frau oder eine Ehe bzw. Partnerschaft auch dann noch wertvoll, wenn keine Kinder im Spiel sind. Bei manchen Paaren klappt es einfach nicht oder sie wollen erst gar nicht, dass es klappt. Ob dies im Endeffekt die Beziehung beziehungsweise das ganze Wesen positiv oder gar negativ definiert, ist und sollte eine ganz intime Entscheidung sein, die uns dieser Film glücklicherweise nicht aufzwingt.

Lavinia Wilson und Elyas M’Barek in Was wir wollten
Lavinia Wilson und Elyas M’Barek in Was wir wollten ©Netflix

Der Film Was wir wollten packt jegliche Methoden aus, die wir bei Dramen kennen und lieben. Ein gefühlvoller Soundtrack, bedeckte Farben und kunstvolle Stillleben, also die Darstellung regloser Objekte, die einige Sekunden in Anspruch nehmen und somit den Zuschauer tief in das Geschehen hineinziehen. All das darf bei einem klassischen Drama nicht fehlen, und demnach war auch dieser Film damit vollgepackt. Es ist von uns beabsichtigt hier das Wort “vollgepackt” zu schreiben. Denn leider nutzten die Macher in unseren Augen diese Stilmittel zu oft. Wir hätten uns hier vielleicht eine Abkehr von der klassischen Konzeption eines Filmdramas gewünscht. Denn wie schon die thematische Auseinandersetzung hätten die Filmemacher hier ein wenig experimenteller an die Sache herantreten können. Die Handlung und die Diskussionen, mit denen man die Storyline füllte, reichen aus um dem Genre Drama gerecht zu werden. 

Nichtsdestotrotz wollen wir noch kurz auf die schauspielerische Leistung zu sprechen kommen. Unsere zwei Protagonisten, gespielt von Lavinia Wilson und Elyas M’Barek, sind vollkommen mit ihren Charakteren verschmolzen. Wir müssen hier ganz ehrlich auch dazu sagen, dass wir eine solche Rolle von Elyas M’Barek nicht gewohnt waren. Umso besser für diesen Film, dass er seine Sache solide und sehr authentisch machte, das haben wir so von dem deutschen Schauspieltalent, welches meist eher witzige Rollen verkörpert, nicht erwartet. Zumindest waren wir es in dieser Form nicht gewohnt. Auch Lavinia Wilson scheint für die Rolle Alice wie geschaffen zu sein, und wir hätten uns in diesem Augenblick keine bessere Schauspielerin vorstellen können.

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Fazit:

Was wir wollten ist ein klassisches Drama, welches man ganz gegensätzlich zu einem Feel-Good-Movie beschreiben kann. Neben dem ein oder anderen Kritikpunkt konnten wir dem Film jedoch nicht absprechen, dass er einigen Zuschauern doch sehr gefallen könnte. In unserer Was wir wollten Kritik vergeben wir daher 3,5 von 5 Sterne.

Was wir wollten Trailer:

Was wir wollten Fakten:


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