MANK (2020) Gary Oldman als Herman Mankiewicz und Amanda Seyfried als Marion Davies.

Mank Kritik – Ein Hauch von Filmgeschichte auf Netflix

Mank Kritik

Die US-amerikanische Filmbiografie über den Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz erscheint am 04. Dezember bei Netflix. Hierfür zeichnet sich kein geringerer als David Fincher in Sachen Regie verantwortlich. Das Drehbuch selbst stammt von Jack Fincher, seinem Vater, der bereits im Jahr 2003 verstarb. Unter den Hauptrollen finden wir ebenfalls große Namen Hollywoods, wie beispielsweise Gary Oldman, Amanda Seyfried, Lily Collins, Tom Burke und viele mehr. Mank erachten wir aufgrund seiner Konzeption nicht nur als Empfehlung für eingeschweißte Cineasten. Auch kann der Film bestimmt so einige Zuschauer überzeugen, die vielleicht die Produktionen von Mankiewicz kennen, aber noch nie seinen Namen gehört hatten. In unserer Mank Kritik erzählen wir euch, warum wir den Film als ein beeindruckendes Werk ansehen, dass ihr euch unbedingt anschauen müsst.

Inhaltsverzeichnis:

Mank Handlung:

Der neueste Netflix Film Mank versetzt uns in das Jahr 1940. Die Filmbiografie widmet sich dort dem erfolgreichen Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz, der in Hollywood in Ungnade gefallen ist. Von Orson Welles wird er beauftragt, ein Drehbuch für seinen Film „Citizen Kane“ zu schreiben. Da lassen zwar die Streitigkeiten zwischen Mankiewicz und Welles nur so auf sich warten, jedoch scheint ein zufriedenstellendes Drehbuch für Mank die Chance zu bieten, in Hollywood wieder Fuß zu fassen. Es bleiben ihm aber nur 60 Tage Zeit um dies zu bewerkstelligen.

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Mank Kritik:

Mank ist durchaus ein Film, an dem Cineasten, Filmkritiker und Hollywood Begeisterte nicht vorbei kommen können. In unseren Augen sollten sie dies auch auf keinen Fall versuchen. Er zeigt uns in seiner Geschichte eine Welt, die manch einem vielleicht schon ein wenig zu kurios erscheint, um wahr zu sein. Aber dennoch ist die Ausarbeitung des goldenen Zeitalters Hollywoods ein wichtiges und oft leider übersehenes Thema. Würde man so manch Zuschauerin fragen, so würde sie vielleicht die Ergebnisse in Form von glorreichen Schwarzweißfilmen kennen, aber dass diese nicht unbedingt die Realität abbilden, muss hier wohl kaum erwähnt werden. Durch die eingebauten Rückblenden gewährt uns Fincher in diesem meisterhaften Stück einen Einblick in eine Welt, deren Einwohner in hohen Positionen derart vor Gier und Hunger nach Einfluss triefen, dass wir unseren Mageninhalt, ähnlich wie Mank selbst, am liebsten direkt vor ihre Füße ergießen möchten.

MANK (2020) Gary Oldman als Herman Mankiewicz, Arliss Howard als Louis B. Mayer and Tom Pelphrey als Joe Mankiewicz. NETFLIX
MANK (2020) Gary Oldman als Herman Mankiewicz, Arliss Howard als Louis B. Mayer and Tom Pelphrey als Joe Mankiewicz. NETFLIX

Und obwohl diese vor Gold, Glorie und Glanz strotzende Welt bereits Jahrzehnte zurückliegt, sogar bald ein gesamtes Jahrhundert, so wirkt sie doch sehr vertraut. Die Großen und Mächtigen der Filmbranche verschleißen ihre Talente, beuten sie in vielen Fällen aus, gieren nach Geld und Ruhm, nur um sich ihre Schlösser noch größer zu errichten. Dabei geht es aber nicht nur um die Traumfabrik selbst, sondern auch um die Politik, die in den USA, ähnlich wie in anderen Zivilisationen eng mit Wirtschaft, Einfluss und somit mit deren Vorsitzenden verschlungen ist. Zwar rückt das Thema Politik in diesem Film eher in den Hintergrund, aber dennoch ist es existent, wird viele Minuten lang beleuchtet und durch die unterschiedlichen Charaktere ausdiskutiert. Dass dieser politische Einfluss auf die Traumfabrik auch in die umgekehrte Richtung wirkt, sollte zwar erwähnt werden, aber daran geändert hatte sich wohl in den letzten Jahrhunderten nur wenig. Und obwohl wir bei Mank Jahrzehnte in die Vergangenheit blicken, so sehen wir doch vor unserer eigenen Haustür auch heutzutage den Einfluss, den die Reichen und Mächtigen auf die Politik haben und die Abhängigkeit der Politik von genau diesen.

Obwohl sich die Handlung von Mank um das Schreiben des Drehbuchs zu Citizen Kane dreht, so gab Fincher gerade diesem Meisterwerk nur eine kleine Nebenrolle. Vielmehr beanspruchte der Umgang mit dem Schreiben und die folgenreiche Abgabe des Drehbuchs, sowie die daraus resultierenden Konflikte die Schwarzweißkomposition für sich. Der Hauptprotagonist wird von unterschiedlichen Vertretern aus den unterschiedlichsten Machtpositionen Hollywoods sogar heimgesucht, nachdem das Manuskript abgegeben wurde. Mankiewicz entwickelte mit seinem Drehbuch nicht nur einen fabelhaften Film, sondern machte Citizen Kane zu seiner ganz persönlichen und längst überfälligen Abrechnung mit dem Goldenen Hollywood und seinen einflussreichen Hintermännern.

Schon als junge Filmfans begleitete uns Gary Oldman durch viele unterschiedliche Filmgenres. Dass er ein atemberaubender Schauspieler mit einem ungemein hohen Talent ist, wurde uns daher schon früh bewusst. In Mank zeigte er sich von einer Seite, die wir so an ihm nur selten zu sehen bekamen. Dabei erweckte er den Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz zum Leben, stellte ihn jedoch so authentisch und derart facettenreich dar, dass dem Zuschauer danach das Gefühl erhalten bleibt, man könne diesen Charakter nun mit all seinen Eskapaden, seiner Trauer, seiner Wut und seiner Motivation verstehen. Und obwohl Fincher und Oldman hier gemeinsam einen Charakter bis auf die unterste Ebene heruntergebrochen haben, bleibt dennoch etwas Mysteriöses und Verborgenes in ihm, so dass es dem Zuschauer nach noch mehr Einblick giert.

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Fazit:

Wir waren von dem neuen Netflix Film, den wir keinem geringeren als David Fincher zu verdanken haben, äußerst beeindruckt. Unserer Meinung nach ist dieses Werk eines der besten, die wir seit langem von diesem Filmemacher erleben durften. Er bot in unseren Augen nicht nur ein wichtiges Stück Filmgeschichte, sondern überzeugte uns vollends mit seiner außergewöhnlichen Konzeption, die man gerne auch als Hommage an das goldene Zeitalter Hollywoods ansehen kann. In unserer Mank Kritik vergeben wir 5 von 5 Sterne.

Mank Trailer:

Mank Fakten:


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