Assassin’s Creed Valhalla Test
Uns ist bewusst, dass Assassin’s Creed Valhalla schon einige Zeit in den Ladentheken und Onlineshops erhältlich ist, seit dem 10. November um genau zu sein. Jedoch wollten wir uns viel Zeit lassen, bevor wir uns an einen Testbericht zu diesem großen Spiel wagen. Was wir zu sagen haben, und ob wir euch das Game empfehlen können, erfahrt ihr hier in unserem Assassin’s Creed Valhalla Test.
Assassin’s Creed Valhalla ist für alle gängigen Plattformen erschienen, wir haben das Game auf der PlayStation 5 gespielt.
Inhaltsverzeichnis:
- Handlung
- Immer mehr in Richtung RPG
- So viele Götter
- Und was hat das mit Assassin’s Creed zu tun?
- Fazit
- Trailer
- Fakten und Bewertung
Handlung, Gameplay & Assassin’s Creed Valhalla
Na, was soll man dazu sagen. In Sachen Handlung, Gameplay und ähnlichen Faktoren bekommen wir von Ubisoft, urteilsfrei gesagt, ein Ubisoft Game präsentiert. Doch zuerst ein paar Zeilen zur Handlung: Mit der Protagonistin (wahlweise auch mit dem Protagonisten) namens Eivor leben wir mit unserem Rabenclan im verschneiten Nordvege. An solche Namen wie Nordvege, Englaland und Lunden müssen wir uns erst einmal gewöhnen, jedoch ist diese authentische Wiedergabe der Ländernamen gar kein schlechtes Gimmick. Wir streben jedoch, ähnlich wie unser “Bruder” Sigurd nach mehr und werden somit mit höchster Abenteuerlust an die Küsten Englalands gespült (das heutige England, falls es Fragen geben sollte). Dort angekommen übernehmen wir gemeinsam mit unserem Clan eine verlassene Siedlung, die wir während dem Spielverlauf immer weiter ausbauen. Doch für die Wikinger scheint Englaland nicht das gelobte Land zu sein und wir werden schon bald in die politischen sowie feindlichen Machtverhältnisse der unterschiedlichen Gebiete verstrickt.

Im Hintergrund läuft, ganz im Sinne der Assassin’s Creed Reihe, ein erbitterter Machtkampf zwischen dem “Orden der Ältesten” und dessen Widersacher, die zu einer geheimnisvollen Bruderschaft gehören. Eingefleischte Assassin’s Creed Fans brauchen hier wohl keine Ausführungen, um zu bemerken, dass dies die Story der vergangenen Jahre weiterspinnen, bzw. aufgrund der zeitlichen Abfolge ergänzen soll. Um diese Einbettung in die Geschichte rund um die Assassin’s Creed Reihe nicht ganz so künstlich herzustellen, wie es leider bei Ubisoft in den letzten Jahren geschehen ist, wird unser Clan von zwei verbündeten Credo Mitgliedern (Haytham und Basim) begleitet, die uns die Künste ihrer Bruderschaft ein wenig näher bringen.
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Immer mehr in Richtung RPG:
Auch zum Gameplay müssen wir den Zockern unter euch nicht viel erklären, vorausgesetzt ihr seid mit Ubisoft Spielen im Allgemeinen vertraut. Wir bekommen eine riesige Open-World vorgesetzt, deren Erkundung und Eroberung immer mehr in die Richtung eines klassischen Rollenspiels abdriftet. Diese Entwicklung der Assassin’s Creed Spiele deutete sich seit langem an und wurde mit Valhalla erneut erweitert. Dadurch sehen wir zwar kaum noch Parallelen zum klassischen AC, nichtsdestotrotz hatte Ubisoft auch augenscheinlich auf die Kritik der Fans bei Origins und Odyssee gehört. Und obwohl wir hier ein Assassinen Game vor uns haben, so beschleicht einen doch immer mehr das Gefühl, dass Ubisoft fast ein identisches Gameplay zu seinen anderen Games anbietet. Und obwohl diese Recycling-Politik des Spieleherstellers erstmal ziemlich negativ klingt, so müssen wir aber auch die Vorzüge des Gameplays hervorheben.
Wie bereits erwähnt haben wir eine riesige Open-World, die wir nach Belieben erkunden können. Mit Nebenquests steigen wir zu immer mehr Stärke auf, können neue Fähigkeiten freischalten und somit wird auch unsere Spielweise abwechslungsreicher und die Hauptquests nur umso spannender. Doch auch unsere Ausrüstung wird immer ausgereifter und kann mit unterschiedlichen Runen und Gegenständen verbessert werden. Damit macht Assassin’s Creed Valhalla einen weiteren Schritt in Richtung RPG und verabschiedet sich immer mehr vom klassischen Meuchelmörder Game, das man doch eigentlich in der Vergangenheit als Action-Game bezeichnete. Dennoch bleibt uns unsere versteckte Klinge erhalten und wir können viele Quests im altbekannten Stealth-Mode bewältigen. Mit jedem neuen Assassin’s Creed werden dem Spieler mehr Möglichkeiten dargeboten, die ihm erlauben das Spiel so zu spielen, wie er oder sie es möchte.
So viele Gebiete, so viele Möglichkeiten und so viele Götter:
Ein großer Vorteil, dass Assassin’s Creed immer größer zu werden scheint, ist die große Erkundung, die man sich in diesem Spiel widmen kann. So waren wir doch sehr davon angetan, dass wir nicht nur die Gebiete von Englaland oder Nordvege durchstreifen konnten. Ganz im Wikingerstil konnten wir gar nach Asgard reisen und dort jederzeit die ethnischen und religiösen Hintergründe der alten nordischen Götter erleben. Dass diese sogar mit unserem eigenen Schicksal verknüpft sind, erhöhte nur umso mehr die Spannung, die diese Saga rund um Eivor umgibt.

Trotz der großen Entwicklung, die die Assassin’s Creed Spiele seit ihrem großen Debüt durchlebten, gibt es auch weiterhin viele Aspekte, durch die es vertraut wirkt. Es ist und bleibt eine kleine, manchmal gar abgewandelte Geschichtsstunde für die Gamer unter uns. Auch Valhalla gewährt uns tiefe Einblicke in historische Begebenheiten und Gesellschaften, auch wenn diese für den Entertainment-Faktor natürlich verändert wurden. Und obwohl man sich hier als Spieler entscheiden muss, ob man Valhalla ankreiden möchte, dass es nicht historisch genug ist, oder ob man ihm ankreiden möchte, dass es nicht fiktiv genug ist, so ist es eins gewiss: Es ist eine gigantische und ausgereifte Erzählung, die womöglich unzählige Bücher füllen könnte.
Und was hat das mit Assassin’s Creed zu tun?
Eine Antwort auf diese Frage suchen wir leider so vergebens, wie ein komplett Fehler- und Bug-freies Spiel bei Ubisoft. Nichtsdestotrotz gab man sich sichtlich Mühe, die Wikinger Saga so gut und natürlich wie möglich in den Animus zu transportieren. Dass aber auch dieser vertraute Erzählstrang von Assassin’s Creed immer mehr zu einem kümmerlichen Nebenschauplatz verkommt, finden wir dennoch schade. Ja, es ist ein tolles und spaßiges Game und ja, es hat seine Parallelen zu Assassin’s Creed. Doch müssen wir vielleicht auch unser Idealbild dieser Spielereihe langsam etwas aufweichen und dem neuen Valhalla mit seinen gigantischen Möglichkeiten des Gamings etwas wohlgesonnener werden, auch wenn es sich kaum noch wie ein Assassin’s Creed anfühlt. Und dass es mit Abstand das brutalste Game der ganzen Reihe ist, ist unserer Meinung nach alles andere als ein Kritikpunkt.
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Fazit:
Wir sind augenscheinlich sehr begeistert von Assassin’s Creed Valhalla, auch wenn das Spiel an der ein oder anderen Stelle mit Sicherheit seine Schwachstellen hat, die wir hier auch nicht verheimlichen möchten. Zwar kann es sich nur sehr schwer in die große Geschichte der Assassinen einreihen, aber dennoch ist eine Verknüpfung zum Ursprung der großen Spielereihe vorhanden. Wir hatten nun viele Wochen Spaß an dem Spiel und haben es ausgiebig durchgetestet. In unserem Assassin’s Creed Valhalla Test vergeben wir daher solide 4 von 5 Sterne. Das mag zwar nicht die volle Punktzahl sein, aber für eine Empfehlung unsererseits ist das auf jeden Fall ausreichend.