Einleitung
Mit Ratchet & Clank: Rift Apart findet endlich der zweite PS5-Exklusivtitel den Weg zu den (nach wie vor) wenigen Glücklichen, die sich im Besitz der neuesten Sony Konsole wähnen können. Das Action Adventure aus dem Hause Insomniac Games verspricht ein fulminantes interdimensionales Abenteuer zu werden – ob das stimmt klären wir in diesem Test.
Ratchet & Clank: Rift Apart Handlung
Dabei fängt alles erstmal sehr harmonisch an: Ratchet, seines Zeichens einer der letzten verbleibenden Lombaxe, tritt mit seinem Roboterfreund Clank auf einer Parade zu seinen Ehren auf. Und während wir uns unter dem Jubel der Zuschauer mit der Steuerung des Spiels vertraut machen dürfen, wird die Parade doch tatsächlich von außerirdischen Schergen überfallen. Diese sind, wie sich kurz darauf herausstellt, hinter einem Geschenk von Clank an Ratchet her: dem Dimensionator. Dieser erlaubt das Reisen zwischen Dimensionen und sollte es Ratchet eigentlich ermöglichen nach weiteren Lombaxen in anderen Realitäten suchen zu können.

Serien-Bösewicht Dr. Nefarious hat natürlich andere Pläne und zerstört den Dimensionator nach unsachgemäßer, jedoch folgenschwerer, Benutzung. Und so ziehen sich nun lila- und gelbfarbene dimensionale Risse durch die Atmosphäre der Planeten und verursachen ein signifikantes Chaos auf den betroffenen Planeten. Nach einer ersten wilden Jagd durch verschiedene Dimensionen werden Ratchet und Clank leider getrennt. Während Clank bei dem weiblichen Parallelweltlombax Rivet (die von einem ebenso fiesen Parallelwelt-Nefarious bereits gejagt wird und im Widerstand aktiv ist) unterkommt, muss Ratchet zunächst alleine losziehen.
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Als Spieler steuert ihr dabei zunächst Ratchet auf der Suche nach Clank von Planet zu Planet, schlüpft aber auch zügig in die Rolle von Rivet, die mit Clank an der Beschaffung eines neuen Dimensionators arbeitet. Später laufen beide Handlungsstränge natürlich wieder zusammen, aber wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel von der Story vorwegnehmen, die durchgängig und serientypisch in sehr hochwertigen Animationssequenzen erzählt wird. Die Dialoge sind unterhaltsam und charmant geschrieben und haben mich regelmäßig zum Schmunzeln gebraucht, während Ratchet & Clank: Rift Apart im Gesamten eine schöne und nahbare Geschichte über Freundschaft erzählt. Das Spiel bietet eine sehr gute Vertonung – auch auf Deutsch, obwohl die Originalsprachausgabe hier natürlich empfohlen sei. Darüber hinaus trefft ihr viele verschiedene putzige Wesen, die auf den jeweiligen Planeten leben und meist ihre eigenen Probleme mit Nefarious und seinen Schergen haben und dabei natürlich auf eure tatkräftige Unterstützung angewiesen sind. Jeder Planet lädt auf seine Art zur Erkundung der mal mehr, mal weniger weitläufigen Areale ein und Nebenaufgaben werden meist mit dem Erhalt von Upgrades oder Ausrüstungsgegenständen vergütet.
Ratchet & Clank: Rift Apart Gameplay
Das Gameplay von Ratchet & Clank: Rift Apart orientiert sich dabei klassisch an den Vorgängern der Reihe: Als Rivet oder Ratchet springt ihr über Abgrunde, ballert euch durch Horden unterschiedlichster galaktischer Lausbuben, sammelt Collectibles ein und grindet über mehr oder weniger stabilen Schienen durch die farbenfrohen Planeten und wechselt dank SSD-Nutzung blitzschnell durch die Dimensionsspalten die Szenerie. Die Action ist dabei sehr gut inszeniert und durch die konsequente und angenehme Nutzung der Features des PS5-Controllers (bspw. adaptive Trigger) angenehm immersiv und auf hohem Schwierigkeitsgrad auch durchaus fordernd. Die Fülle an Grafik- und Lichteffekten verarbeitet die Playstation dabei sehr gelungen: in meinem Test gab es keine nennenswerten Ruckler. Ratchet & Clank: Rift Apart bietet dem Spieler zudem die Möglichkeit zwischen einer höheren Auflösung oder höheren Bildwiederholrate zu wählen, sodass jeder die Action mit seiner individuellen Präferenz genießen kann. In diesem Test habe ich selbstverständlich die höhere Bildrate bevorzugt, die Auflösung sieht dennoch klasse aus, die Farben wirken saftig und unser Held bewegt sich jederzeit flüssig über die Planeten – selbst wenn der Bildschirm nur so von Gegenern wimmelt.

Für eure planetaren Ausflüge stehen euch ein weites Arsenal an absurd-ulkigen Waffen, Fortbewegungsmitteln und Spielmechaniken zur Verfügung. Ratchet & Clank: Rift Apart tritt damit in die Fußstapfen der bisherigen Iterationen der Serie und bietet im Wesentlichen eine Mischung aus Jump-n-Run und Third-Person-Shooter Passagen, welche immer mal wieder durch kleinere Minilevel, die ihr bspw. als Clank spielt, aufgelockert werden. Diese kleineren Abschnitte bieten Rätselpassagen mit wechselnder Thematik, die es zu lösen gilt. Ebenso gibt es dezidierte Dimensionsfalten, in denen Sprungabschnitte gemeistert werden müssen. Die Steuerung ist bei all diesen Aktionen sehr präzise und angenehm, lediglich das Navigieren eines bestimmten Flugtieres schien mir persönlich etwas schwammig zu sein.
In den verschiedenen Welten trefft ihr natürlich noch weitere Charaktere, die Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen: So kann euer Waffenarsenal bei der herrlich freundschaftlich-strengen Roboterdame Miss Zurkon gegen Bolts (die ihr beim Erledigen von Gegnern, Erfüllen von Aufgaben und in Kisten findet) vergrößert werden, außerdem können die Waffen mit laufendem Fortschritt ebenso verbessert werden (mehr Munition, mehr Reichweite, etc.). Fast jede Waffe ist auf ihre individuelle Art nützlich und alle Waffen bieten tolle Effekte sowie Treffer-Feedback. Das Einstudieren von Kombi ist ebenso reizvoll wie nützlich im Kampf gegen Horden von Gegnern. So kann ein Sprenkler die Gegner zu einer Hecke werden lassen, wodurch sie mehr Schaden durch unsere anderen Waffen erleiden und bewegungsunfähig sind. Auch passive Begleiter können als Waffen gespawnt werden und kämpfen für eine gewisse Zeit für uns. Das Erledigen von Gegnern generiert zusätzlich Erfahrungspunkte, die euren Helden aufleveln und stärker werden lassen. Zusätzlich können jeweils Rüstungen je drei Teile gefunden werden, die mit gewissen Restistenzen und Setboni kommen. Diese leichten Rollenspieleinflüsse wissen zu gefallen, fallen allerdings nicht allzu sehr ins Gewicht.
Ratchet & Clank: Rift Apart Kritik
Ratchet & Clank: Rift Apart und seine liebevoll erzählte Geschichte motivieren über die Spielzeit von ca. 15 – 20 Stunden dazu, die Planeten bis in die tiefsten Ecken zu erkunden und Collectibles zu sammeln. Ich jedenfalls habe mich von dem Spiel angemessen unterhalten gefühlt. Das liegt auch an dem hohen Individualisierungsgrad des Spiels: eure Waffen, als auch die Bolts sowie Farbgebung des Spiels können angepasst werden und bieten viele amüsante Referenzen zu anderen Spielen. Das motiviert und macht Spaß. Ob der langfristige Wiederspielwert damit aber gesichert werden kann, ist für mich aktuell noch fraglich.
Ob euch Ratchet & Clank: Rift Apart also die knapp 80 Euro Releasepreis für die Zeit an Spielspaß wert ist, muss letztlich jeder selbst entscheiden. Rift Apart macht auf jeden Fall alles Richtig, und damit auch so richtig Vorfreude auf weitere PS5 Spiele, die endlich die volle Leistung der Konsole ausreizen und die speziellen Features des Controllers nutzen.
Ratchet & Clank: Rift Apart Trailer:
Fakten und Bewertung
Release | 11.06.2021 |
Genre | Action-Adventure |
Studio | Insomniac Games |
Publisher | Sony Interactive |
Platform | PlayStation 5 |