Tribes of Midgard

Ragnarök für Zehn – Belebt Tribes of Midgard den Vikinger Hype?

Tribes of Midgard ist ein am 27. Juli 2021 veröffentlichtes isometrisches Survival Rollenspiel des Entwicklers Norsfell Games unter Veröffentlichung bei Gearbox. Das Spiel versetzt uns thematisch in die Welt der Wikinger, welche wir mit bis zu zehn Spielern erkunden können.

Mit gewisser Regelmäßigkeit unterliege ich impulsiven Videospielkaufgelüsten und Tribes of Midgard war ein genau solcher. Der Impuls wurde dabei spezifisch durch den vielversprechenden Trailer gegeben und erst nachdem ich das Spiel gekauft hatte, wurde mir klar, dass es sich dabei um ein zehn Spieler Onlinespiel handelt – eine Kategorie, die ich sonst tendenziell eher meide. Warum ich mit Tribes of Midgard trotzdem (oder gerade deswegen) Spaß hatte, es aber trotzem nur eingeschränkt empfehlen kann erfahrt ihr im Test.

Tribes of Midgard Handlung

Die Handlung von Tribes of Midgard ist recht schnell erklärt: Alleine oder mit bis zu zehn Mitspielern landet ihr in einer zufallsgenerierten Welt, deren Umrisse in eurer Karte zunächst klassisch vernebelt sind und erst in einem fortlaufenden Tag-Nacht Zyklus erkundet werden wollen.

Die Welt besteht aus verschiedenen Biomen von Wäldern bis eisigen Bergregionen. Zentrum des Spiels ist jedoch das Dorf, in welchem ihr startet und eure Erkundung der Welt beginnt. Dieses Dorf will in den Nächten vor Hellmonstern verteidigt werden, welche danach trachten den zentral gelegenen Yggdrasil Sprössling zu zerstören, was, im erfolgreichen Falle, zu einem sofortigen Game-Over führt. Gleichzeitig fungiert das Dorf als Dreh- und Angelpunkt mit seinen fünf NPCs, die euch mit jeweils eigenen Fähigkeiten versorgen. Alle NPCs (die auch sehr recht aktiv in der Verteidigung unterstützen) als auch die Verteidigungsanlagen können im Verlauf gegen Material verbessert werden. Das Dorf verfügt über drei Einfallspunkte, die es zu verteidigen gilt, alle können dabei mit je zwei Bogentürmen und einem Tor ausgestattet werden.

Der größere Handlungsbogen pro Spieldurchlauf führt euch auch zu einem abschließenden Bosskampf neben den regelmäßig ankommenden Jötunn – Riesen mit elementaren Fähigkeiten, die über längere Zeit auf das Dorf zuwandern und in meheren Wellen bekämpft werden können.


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Tribes of Midgard Gameplay


Gameplaytechnisch verbindet Tribes of Midgard verschiedene Elemente: Grundsätzlich besteht ein typischer Run aus klassischen Rollenspiel, Survival und Towerdefence Elementen. Die Mechaniken greifen gut ineinander und haben eine dem Spielanspruch angemessene Tiefe. Effektiv bedeutet das für euch als Spieler, dass ihr eine unbekannte Map erkundet, Materialen einsammelt (von Bäume fällen, über Erze abbauen und Pilze und Blumen sammeln), unterwegs als auch in Lagern gegen unterschiedliche Feinde kämpfen könnt, euer Dorf fortlaufend upgradet und verteidigt und verschiedenen Weltevents beiwohnt. Zusätzlich könnt ihr im Dorf auch noch kleinere Sidequests annehmen.

Tribes of Midgard Dorf © 2021 Norsfell Games Inc.

Euer gesammeltes Material kann über eine „Kriegskasse“ mit den Mitspielern geteilt werden, ebenso könnt ihr Waffen für andere Spieler droppen. Unterlegt werden diese Elemente durch ein Klassensystem, welches euren Spielstil definiert. Ihr habt die Wahl aus insgesamt acht Klassen, wovon einige erst nach dem Bewältigen gewisser Aufgaben freigeschaltet werden. Jede Klasse schaltet im Verlauf des Spiels bis zu zehn Boni und Perks frei, darunter schnellere Laufgeschwindigkeit beim Waldläufer oder Resistenz gegen Temperaturunterschiede der Kartengebiete in der eher magisch-orientierten Seher Klasse.


Das Ganze wird technisch sauber in einer – zumindest meinem Empfinden nach – sehr gelungenen Art Cell-Shading Optik präsentiert. Die Gegnertypen variieren je nach Biom und sind hübsch gestaltet und animiert, jedoch häufig auch nicht allzu intelligent in ihren Schlachtbemühungen. Etwas größere Einzelgegner finden sich zusätzlich in den verschiedenen Gebieten, das Highlight bleiben aber die Riesen. Um den Viechern den Garaus zu machen stehen euch dabei Schwerter, Bögen, Hämmer und Äxte zur Verfügung – alle noch mit verschiedenen Elementareffekten.

Tribes of Midgard Kritik


Meine Spielerfahrung mit Tribes of Midgard würde ich als gemischt bezeichnen. Nach etwa drei mäßig erfolgreichen Matches habe ich mich aber in die Spielmechanik eingewöhnt und immer mehr Spaß beim Spielen entwickelt.

Die unterschiedlichen Klassen und Waffen fordern einen und durch den ansteigenden Schwierigkeitsgrad wird jede Spieleranzahl gut gefordert, wobei ich gestehen muss, im Singlemodus nur zwei Partien absolviert zu haben. Ging mir persönlich leider nicht so gut rein, aber das mag natürlich für jeden Spieler anders sein. Nach mittlerweile einigen erfolgreichen Durchläufen ist jedoch auch leider keine allzu große Langzeitmotivation hängen geblieben, da sich das Prinzip insgesamt für mich zu stark wiederholt.

Ich muss natürlich nicht extra erwähnen, dass sich Tribes of Midgard mit einer Gruppe Freunde spielen lässt. Dann ist das Spiel für mich am besten und mit (hoffentlich) kommenden Updates vielleicht auch längerfristig relevant.

Release21.07.2021
GenreSurvival-Spiel, Rogue-like, Indie Game
StudioNorsfell Games Inc.
PublisherNorsfell Games Inc., Gearbox Publishing
PlatformPlayStation 4, PlayStation 5, Microsoft Windows

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