Das schwedische Studio Zoink Games bringt uns mit Lost in Random ein einfallsreiches und experiementielles Videospielerlebnis. Das Spiel wurde als Teil des Indieprogramms „Electronic Arts Originals“ bei dem gleichnamigen Publisher veröffentlicht und erschien im September 2021 für alle aktuellen und Last-Gen Konsolen. Dieser Test klärt, was euch beim Kauf erwartet und ob sich das Spiel lohnt.
Lost in Random Handlung
Die Handlung von Lost in Random schickt uns auf eine Reise durch das Königreich Random, welches aus sechs unabhängigen Bezirken besteht und von einer bösen Königin beherrscht wird. In klassischer Tribute von Panem Manie muss jeder Bewohner von Random mit dem Erreichen des zwölften Lebensjahres einen Würfel werfen um anschließend, entsprechend, der Seitenzahl, in den jeweiligen Distrikt von Random geschickt zu werden. Dieses Schicksal ereilt zu Beginn des Spiels auch Odd, eine Bewohnerin von Onecraft. Even, passenderweise Odds Schwester, will sich die Entführung ihrer Schwester durch die Königin jedoch nicht gefallen lassen. Und so beginnt für Even eine aufregende Reise durch die sechs Gebiete des Königreichs auf der Suche nach Ihrer Schwester. Diese Reise gestaltet sich vor allem durch die Anfangs schön angelegten Gebiete von Random sehr angenehm. Jeder Bezirk hat eine zentrale Thematik je nach seiner Würfelzahl: So besitzt beispielweise in Two Town nahezu jeder Bewohner eine doppelte Persönlichkeit und sogar die Stadt soll doppelt gebaut werden, damit diese Logik beibehalten werden soll. Das gesamte Spiel ist dabei schön um das Setting herumgewoben, während jede Landschaft eine absurd-surreale Note enthält. So wohnen die Bewohner Onecrafts in teekannenförmigen Häusern, die sich ebenso wie die vielen Lieferkrane in den lila-grauen Nachthimmel der Stadt ragen.
Auf eurer Reise trefft ihr schon nach kurzer Zeit einen weiteren Verbündeten für den weiteren Weg: Einen Würfel mit dem ähnlich eingängigen Namen („Dicey„), der euch im Kampf unterstützt und euch fortan für die meiste Zeit begleitet. Die Welt wird zusätzlich von weiteren ähnlich surrealen Gesellen bewohnt, welche in kleinen, auswählbaren Dialogen weitere Informationen über Random herausrücken, mit euch tauschen oder anderweitig einen Gefallen von euch wollen. Zusätzlich führt ein Moderator mit kurzen Anmerkungen durch die Reise. Alle Personen sind dabei, zumindest in der englischen Originalfassung, super gesprochen und vermitteln ein angenehmes Gefühl für den jeweiligen Bewohner Randoms.
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Lost in Random Gameplay
Bei Lost in Random handelt es sich um ein Action-Adventure aus der Third Person Perspektive. Wie üblich für das Genre bedeutet das für den Spieler vor allem zwei wesentliche Aktivitäten: Erkunden und Kämpfen. Das Erkunden mit Even funktioniert sehr angenehm, viele Ort in Random haben kleine versteckte Geheimnisse, die ihr manchmal erst nach einer kurzen Rätselpassage freischalten könnt. Dafür steht Even eine Steinschleuder und Dicey als Assistent für Schalter zur Verfügung. Die Rätsel sind selten allzu schwierig, aber belohnen den aufmerksamen Spieler mit Collectibles.
Das Kampfsystem ist das eigentlich experimentelle an Lost in Random, insofern, als das es sich an Mechaniken traut die eher selten zum Einsatz kommen. Das Prinzip der Kämpfe ist dennoch relativ leicht erklärt: Gegner sind mit kleinen Kristallen an ihren Körpern ausgestattet, welche bei Beschuss durch Evens Steinschleuder kleinere Kristalle fallen lassen, welche wiederum beim Aufsammeln Dicey aufladen. Dies führt dazu, dass sich zuvor gefundene oder beim Händler gekaufte Karten aktivieren, welche ihr aus einem Deck von insgesamt 15 Karten über den Kampf verteilt zieht und bei genügend Energie ausführen könnt. Dabei gibt es verschiedene Kartenkategorien wie bspw. Damage oder Cheat, die jeweils Angriffs-, Verteidigungs- oder Magiefunktionalitäten bereitstellen. Gewisse Karten lassen euch dabei Waffen beschwören, welche ihr dann gegen eure Gegner einsetzen könnt. Die Kämpfe verlaufen in Echtzeit, außer ihr würfelt gerade mit Dicey um eine Karte auszuspielen. Für diese Zeit wird das Geschehen eingefroren, sodass ihr auch zusammenhängende Karteneffekte kombinieren könnt (bspw.: Bomben in der Arena verteilen und dann sequenziell auslösen). In seinen besten Momenten erinnert einen Lost in Random dabei an das klassische Lost Kingdom (FromSoftware 2002, Gamecube), auch wenn die Kämpfe für meinen Geschmack regelmäßig zu langwierig und hölzern zu spielen sind. Dies fällt insbesondere bei den größeren Kampfabschnitten, die auf einem richtigen Spielbrett ausgefochten werden auf. Hier gilt es eine Spielfigur durch mehrere Abschnitte zum Ziel zu begleiten um das nächste Areal freizuschalten. Dabei bleibt die Figur immer wieder an Gegnerattrappen hängen, die jedoch erst verschwinden wenn wir den zugehörigen Feind ausgeschaltet haben.
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Lost in Random Kritik
Lost in Random ist ein hübsch gestaltetes Spiel, mit dem Zoink ein gutes Spiel gelungen ist. Besonders überzeugt hat mich dabei die schöne Welt mit ihren innovativen und schaurig-schönen Orten. Ebenso vermitteln die Bewohner von Random die passende Stimmung der Welt und sind großartig vertont. Das Spiel nimmt euch mit auf eine interessante Reise durch das Königreich und seine Eigenarten. Während die Levels anfänglich noch wunderschön gestaltet sind, stellt sich etwa ab der Hälfte etwas Langeweile ein, da die Interaktionsmöglichhkeiten zu beschränkt bleiben. Ähnlich verhielt es sich, zumindest in meiner Wahrnehmung, mit dem Kampfsystem. Während die Kämpfe anfangs durchaus spaßíg und unterhaltsam war, habe ich mit fortschreitendem Spielfluss immer stärker die Lust an den Kämpfen verloren. Das liegt zum Einen an dem etwas clunkigen Gameplay in den Kämpfen mit relativ wenig Abwechslung, sowie der doch relativ überschaubaren Anzahl an Kartenfähigkeiten. Dennoch ist ein Ausflug nach Random empfehlenswert, eventuell sollte der durchschnittliche Spieler damit aber noch auf einen Sale warten.
Lost in Random Trailer
Fakten und Bewertung
| Release | 10.10.2021 |
| Genre | Action-Adventure, Indie Game |
| Studio | Zoink Games, Thunderful Group |
| Publisher | Electronic Arts |
| Plattform | PS4 PS5 Xbox Series Xbox One Microsoft Windows Nintendo Switch |